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Newsletter No. 7 vom 31. Juli 2011

»Literarische Reflexionen romantischer Liebe«

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freunde der Goethezeit,

den heutigen Newsletter widmen wir den »Literarischen Reflexionen romantischer Liebe« und dem »Skandal weiblicher Autorschaft«.


Carola Hilmes
 »... wie eine Religion zu zweit«. Literarische Reflexionen romantischer Liebe bei Karoline von Günderrode und Lou Andreas-Salomé 

Das überaus wirkungsmächtige Konzept romantischer Liebe wurde auch von Schriftstellerinnen aufgenommen. In der Goethezeit besaß die „Vision vom hohen Paar“ (Ulrike Prokop) ein hohes Identifikationspotential für beide Geschlechter. Aber auch vom Unlebbaren und von den Gefahren einer ins Absolute gesteigerten Liebe sprechen die Texte um 1800. Karoline von Günderrode etwa sucht Zuflucht in der Freundschaft, was die dialogische Form vieler ihrer Werke beglaubigt. Um 1900 diskutiert Lou Andreas-Salomé das romantische Liebesproblem in Erzählungen und Essays, in Briefen und in ihrer Autobiographie. Die Grenzen literarischer Genres werden dabei bewusst überschritten und zwar im Dienst einer psychologischen Erweiterung des Wissens über das Verhältnis der Geschlechter zueinander. Die schon für die Romantik charakteristische Durchlässigkeit von Leben und Schreiben wird in den Avantgarde-Bewegungen des 20. Jahrhunderts zur dezidierten Forderung einer Überführung von Kunst in Lebenspraxis. Hier nun entpuppt sich die romantisch Liebe als amour fou; eine ehemals religiöse Kontextualisierung wird nun von einem Diskurs des Wahns überschrieben.

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Carola Hilmes
Vom Skandal weiblicher Autorschaft. Publikationsbedingungen für Schriftstellerinnen zwischen 1770 und 1830

In der Goethezeit sind viele Schriftstellerinnen zu verzeichnen. Um publizieren zu können, bedienen sie sich unterschiedlicher Strategien: anonym, kryptonym, pseudonym oder heteronym. Nur selten publizieren sie unter eigenem Namen. Das Studium der Titelblätter ihrer Romane ist diesbezüglich aufschlussreich. In den „Vorbemerkungen“ befleißigen sich die Autorinnen meist, ihren künstlerischen Anspruch gegenüber dem pädagogischen Wert des Buches zurück zu drängen, während das Romangeschehen selbst dann sehr häufig eine deutliche Kritik an den konventionellen Rollenerwartungen für Frauen und Männer erkennen lässt. So ist C.A. Fischer Die Honigmonathe (1802) die in Briefen polyperspektivisch entfaltete Geschichte einer gescheiterten Liebe. Mit ihrem Familien- und Revolutionsdrama Die Familie Seldorf (1795/96) greift Therese Huber literarisch in die politischen Debatten ihrer Zeit ein und setzt damit geschlechtsspezifisch neue Maßstäbe.

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Wir wünschen viel Vergnügen beim Lesen!

Ihr Goethezeitportal-Team
Dr. Danica Krunic

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