goethe


Jutta Assel |Georg Jäger

Goethe im Bild. Eine Dokumentation

 

Goethe-Bildnisse

Postkarten mit Goethe-Bildnissen waren äußerst beliebt, weil sie Bildungsgut vermittelten. Bei ihrer Herausgabe spielt neben dem ökonomischen Erfolg der Gedanke einer Demokratisierung der Kultur (»Die Kunst dem Volke«) eine Rolle. Für die meisten Nutzer dienten diese Postkarten nicht als Kommunikationsmittel, sondern als bildungsvermittelndes Sammelgut. Darauf weisen die Kurzbiographien und Würdigungen Goethes wie einzelner Künstler auf der Rückseite der Karten hin. Der Erwerb solcher Kunstpostkarten war für viele die einzig mögliche Partizipation am bildkünstlerischen Kanon, waren Postkarten doch auch für den kleinsten Geldbeutel erschwinglich. Oft wurde das Bildnis des >Dichterfürsten< mit Schmuckrahmen versehen, es wurde um >geflügelte Worte< bzw. Merksprüche oder Verse ergänzt. Auf diese Weise wurde Goethe zu einem >Lebenslehrer< stilisiert - nach dem Motto »Von Goethe leben lernen«.

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Goethe-Plastiken

»Die Bildhauerkunst wird mit Recht so hoch gehalten, weil sie die Darstellung auf ihren höchsten Gipfel bringen kann und muss, weil sie den Menschen von allem, was ihm nicht wesentlich ist, entblößt« (Goethe).

Goethe förderte die Bildhauerei durch Porträtaufträge, gewährte Bildhauern, die auf ihn »Jagd machten«, jedoch sehr unterschiedliche Zeit für ihre Arbeit. Die hier reproduzierten Goethe-Plastiken auf Postkarten bilden unterschiedliche Modelle ab - vom Künstler-Originalwerk bis zu werkstattproduzierten Repliken in diversen Materialien und unterschiedlichen Ausformungsqualitäten. Informativ und reizvoll sind die unterschiedlichen Ansichten wie auch Beleuchtungen der Büsten sowie die verschieden gewählten Fotografen-Standpunkte. Nahsichtig in das kleine Format der Postkarte gesetzt, können die Büsten monumentale Wirkung erzielen.

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Tischbeins »Goethe in der Campagna«

Goethe und J. H. W. Tischbein lernten sich 1786 in Rom persönlich kennen, Goethe zog in Tischbeins Wohnung am Corso. Wie sehr Goethe den Künstler schätzte, zeigt sein Brief an den Weimarer Freundeskreis: „Das Stärkste, was mich in Italien hält, ist Tischbein, ich werde nie [...] so viel in so kurzer Zeit lernen können als jetzt in Gesellschaft dieses ausgebildeten, erfahrenen, feinen, richtigen, mir mit Leib und Seele anhängenden Mannes.“ Das Bildnis „Goethe in der Campagna“ von 1787 zeigt Goethe, wie er halb sitzend, halb liegend auf antiken Steinen ruht und sinnend in die Ferne blickt, umgeben von Bruchstücken antiker Werke. Das Bild steckt voller Anspielungen: die Trümmer, auf denen Goethe sitzt, umfassen die ganze Antike. Das Relief zeigt Orestes und Pylades vor Iphigenie - ein Hinweis auf das Drama, an dem Goethe damals arbeitete. „Grünender Epheu schlingt sich um das verfallende Bruchstück zum Zeichen, dass die Antike durch den Dichter zu neuem Leben erweckt worden ist." (von Einem) Tischbeins Bild stellt den "Wanderer auf dem Obelisk " dar (so hat Goethe das Bild selbst genannt), den "Homo Viator". Die Postkarten belegen die vielfältigen Adaptionen des programmatischen Bildes.

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Stielers Goethe-Bildnis und seine Adaptionen

Stielers klassizistische idealisierende Bildniskunst, ihre damals viel bewunderte "gefrorene Anmut" ist bis heute bekannt durch die im Auftrag König Ludwigs I. gemalte Schönheiten-Galerie für die Münchner Residenz. Sein Goethe-Porträt von 1828, entstanden auf Veranlassung König Ludwigs I. von Bayern, hat die Vorstellung von Goethes Aussehen weitgehend bestimmt. Ein Druck des Bildnisses war fester Bestandteil des bildungsbürgerlichen Wohnzimmers. Ob nach dem Gemälde oder nach vorbereitenden Zeichnungen, ob als Öl-Kopie, als druckgraphische oder fotografische Repliken, ob als schwarzweißer oder farbiger Wandschmuck – die weiteste Verbreitung fand Stielers Goethe-Porträt durch Postkarten. Die Sammlung zeigt die vielfältigsten Adaptionen, darunter auch ein seltenes Vexierbild mit Figuren aus Goethes Werken.

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Woldemar Friedrich: Goethe's Leben

Mit dem Bilderzyklus des Malers Woldemar Friedrich (1846-1910), einem Schüler des beliebten Illustrators Arthur von Ramberg, publiziert das Goethezeitportal die erst Dichtergalerie. Solche Galerien, die im 19. Jahrhundert in unterschiedlichen Formaten (Buchausgabe, Mappenwerk, Einzelblätter, Postkarten), meist in mehreren Größen und zu unterschiedlichen Preisen erschienen, waren beim Publikum beliebt. Sie illustrieren ausgewählte Höhe- und Wendepunkte im Leben und Schaffen eines Künstlers. Die Veröffentlichung gibt Erläuterungen und Dokumente bei, die in die geschilderten Situationen einführen.

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Goethe-Motive auf Postkarten.
Eine Dokumentation: Goethe-Silhouetten

Ab den 70er und 80er Jahren des 18. Jahrhunderts kommt es zu einer Blütezeit der Silhouette bzw. des Schattenrisses in Deutschland. Das Umrissbild, wie es für Porträts verwendet wird, bringt den „profilierten Charakter“ einer Person zum Ausdruck. „Das anziehendste und abwechslungsreichste Zentrum der Schattenkunst ist das Weimar zu Zeiten der Herzoginmutter Amalia, Karl Augusts und Goethes“ (Bisalski). Goethe selbst hat Schattenrisse angefertigt und ist oft silhouettiert worden. Das Goethezeitportal stellt „Schwarz-Porträts“ Goethes in chronologischer Reihenfolge vor, kommentiert sie und gibt bibliographische Hinweise zur weiteren Beschäftigung mit der Kunst der Silhouette.

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Porträt- und Memorialgraphik zu Goethe und Schiller

Neben Porträts in Bildern und Denkmälern bringt diese Seite Memorialgraphik, oft mit Verzierungen und Medaillons ausgeschmückte Erinnerungsblätter an Goethe und Schiller. Zu Jubiläen komponiert, enthält sie neben einem Porträt Bilder von Erinnerungsorten, Illustrationen bekannter Dichtungen oder einen erläuternden Text. Hinzuweisen ist auf zwei Blätter aus dem König-Ludwigs-Album, das dem abgedankten König Ludwig I. von Bayern als Dank für seine Förderung der Künste 1850 überreicht wurde: ein Schiller-Porträt von Stieler und „Goethes Ankunft in Elysium“.

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