Jutta Assel | Georg Jäger
Illustrationen von Daniel Chodowiecki
zu Schillers "Kabale und Liebe"
Eingestellt: Dezember 2012
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Chodowiecki gibt in seinen feingestochenen, etwas steif wirkenden 12 Almanach-Kupfern die jeweiligen Schillerschen Textstellen in sparsamer Charakterisierung der Menschen und Handlungsorte wieder. Die gewählten Zimmer-Ausschnitte wirken wie Segmente einer schmalen Kastenbühne. Sie sind mit ihren wenigen Möbeln, Gegenständen und Wandverzierungen als die Lebensräume der isoliert stehenden Frauen und der agierenden Männer gekennzeichnet. Hell heben sich die Figuren von dem dunkleren - da dichter schraffierten - Hintergrund ab, was den Bühneneindruck verstärkt. Trotz des Miniaturformates kann der Leser / Betrachter die wechselnden Stimmungen der Szenen auch emotional nachvollziehen.
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Luise vor ihrem Vater
Ausschnitt aus der 11. Illustration
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1. Illustrationen
Vorlage:
Chodowiecki's Illustrationen zu den deutschen Klassikern. Hrsg. von Paul Landau (Bards Bücher der Kunst, Bd. V) Berlin: Julius Bard 1914. Darin: Zwölf Blätter zu Schillers "Kabale und Liebe". Aus dem Lauenburger genealogischen Kalender auf 1786. S. 40-45.
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1. I. Akt, 2. Szene.
Musikant Miller zu seiner Frau: "Willst du Arm und Bein entzwei haben, Wettermaul?" Wurm tritt begütigend dazwischen.
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2. I. Akt, 4. Szene.
Ferdinand zu Luise: "Mir vertraue dich. [...] Ich will mich zwischen dich und das Schicksal werfen.
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3. II. Akt. Fünfte Szene.
Präsident von Walter zu Wurm: "Zum Glück war mir noch nie für die Ausführung eines Entwurfes bang, wo ich mich mit einem Es soll so sein! einstellen konnte."
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4. II. Akt, Zweite Szene.
Lady Milford zum Kammerdiener: "Mäßige dich, armer alter Mann. Sie werden wiederkommen. Sie werden ihr Vaterland wiedersehen." [Sie = die "Gezwungenen", d.h. die als Soldaten nach Amerika verkauften Söhne des Kammerdieners]
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5. II. Akt, Dritte Szene.
Ferdinand zu Lady Milford: "Ich liebe, Mylady- liebe ein bürgerliches Mädchen - Luisen Millerin, eines Musikus Tochter."
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6. II. Akt, 4. Szene.
Miller zu Luise: "[...] wem der Teufel ein Ei in die Wirtschaft gelegt hat, dem wird eine hübsche Tochter geboren." Am Boden liegt die Perücke.
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7. II. Akt, 6. Szene.
Präsident mit Gefolge von Bedienten. Musikus Miller mit Frau und Tochter. Ferdinand. In der Stube des Musikanten. Miller zum Präsidenten: "Wer das Kind eine Mähre schilt, schlägt den Vater ans Ohr, und Ohrfeig' um Ohrfeig' - Das ist so Tax' bei uns - Halten zu Gnaden."
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8. III. Akt, 6. Szene.
Luise zu Wurm: "Nehmen Sie, mein Herr. Es ist mein ehrlicher Name - es ist Ferdinand - ist die ganze Wonne meines Lebens, was ich jetzt in Ihre Hände gebe." Luise reicht Wurm das von ihm diktierte Schreiben, das Ferdinand die Untreue und Unwürdigkeit Luises belegen soll. Sie schreibt den Brief, um den im Turm einsitzenden Vater vor einem Kriminalprozess auf Leben und Tod und die Mutter vor dem Spinnhaus zu bewahren. Sie schwört, den Brief "für einen freiwilligen zu erkennen".
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9. IV. Akt, 3. Szene.
Ferdinand zum Hofmarschall: "Oh! es muss reizender sein, mit diesem Mädchen zu buhlen, als mit andern noch so himmlisch zu schwärmen - Wollte sie ausschweifen, wollte sie, sie könnte den Wert der Seele herunterbringen und die Tugend mit der Wollust verfälschen. (Dem Marschall die Pistole aufs Herz drückend.) Wie weit kamst du mit ihr? Ich drücke ab, oder bekenne!"
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10. IV. Akt, 9. Szene.
Lady Milford (wendet sich zu der versammelten Dienerschaft und spricht das folgende mit der innigsten Rührung. [...] Sie reicht ihre Hände hin, die alle nacheinander mit Leidenschaft küssen.): Ich verstehe euch, meine Guten - Lebt wohl! Lebt ewig wohl!"
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11. V. Akt, 1. Szene.
Zimmer des Musikanten. Miller kommt mit der Handlaterne, legt den Hut auf den Tisch, setzt die Laterne nieder und wirft sich gramvoll in einen Stuhl, bevor er Luise "in dem finstersten Winkel des Zimmers" entdeckt. Sie kündigt dem Vater ihren Selbstmord an. Miller zu Luise: "Tochter! Tochter! gib acht, dass du Gottes nicht spottest, wenn du seiner am meisten vonnöten hast."
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12. V. Akt. Letzte Szene.
Der sterbende Ferdinand wird neben der Leiche Luisens niedergelassen. Der Präsident, ("in der schrecklichsten Qual vor ihm niederfallend"): "Geschöpf und Schöpfer verlassen mich - Soll kein Blick mehr zu meiner letzten Erquickung fallen?" Im Hintergrund Wurm und Bedienstete, Miller mit Volk und Gerichtsdiener.
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2. Seiten zu Daniel Chodowiecki
im Goethezeitportal
Von Berlin nach Danzig
Eine Künstlerfahrt im Jahre 1773
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Totentanz
Eine Kupferstichfolge
Auf dieser Seite finden Sie eine Kurzbiographie und Bildnisse Chodowieckis. Vgl. auch den Abschnitt "Goethe über Chodowiecki, Kupferstiche in Almanachen, Bilder nach dem Leben und Karikaturen".
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Occupations des Dames
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Die berühmten Illustrationen zu Goethes "Werther" finden Sie auf der Seite von Jutta Assel: Werther-Illustrationen. Bilddokumente als Rezeptionsgeschichte
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3. Rechtlicher Hinweis und Kontaktanschrift
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