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Anton Philipp Knittel: Bruchstücke einer Konfession
Frömmigkeitsgeschichtliche Anmerkungen zu Wilhelm von Kügelgens „Jugenderinnerungen eines alten Mannes“ (1870). In: Zeitschrift für Religions- und Geistesgeschichte (ZRGG ) 48,2 (1996), S. 138-151.
Wilhelm von Kügelgens „Jugenderinnerungen eines alten Mannes“, 1870 erstmals erschienen, erlebten bis in die 20-er Jahre des vergangenen Jahrhunderts weit mehr als 230 Auflagen. Sie waren nicht nur über Jahrzehnte hinweg ein beliebtes Konfirmationsgeschenk, sondern ein „Kultbuch“ des deutschen Bürgertums. Die Autobiografie des ehemaligen Hofmalers und Kammerherrn des letzten Herzogs von Anhalt-Bernburg ist jedoch weit mehr als eine beschauliche Jugendgeschichte aus der Zeit des Vormärz, als die sie die Literaturwissenschaft zur Kenntnis genommen hat. Im Rückgriff auf kunstgeschichtliche und religiöse Schriften wie auch auf biografische Dokumente ihres Autors Wilhelm von Kügelgen wird deutlich, dass sie zugleich als religiöse Rechtfertigung des ermordeten Vaters Gerhard von Kügelgen als auch seines Sohnes Wilhelm gelesen werden können. Dabei treten wichtige Aspekte der verschiedenen protestantischen Glaubensströmungen der Zeit zutage.
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Anton Philipp Knittel: Bilder-Bücher der Erinnerung. Wilhelm von Kügelgens Jugenderinnerungen eines alten Mannes im Kontext ihrer Zeit
Wilhelm von Kügelgens "Jugenderinnerungen eines alten Mannes", 1870 postum erschienen, anvancierten bis weit in die 1920-er Jahre zu einem wahren Kultbuch des deutschen Bürgertums. Der vermeintlich idyllische Rückblick auf eine scheinbar 'besonnte Vergangenheit', wie die Autobiografie des ehemaligen Hofmalers und Kammerherrn des letzten Herzogs von Anhalt-Bernburg rezipiert wurde, entpuppt sich bei näherer Betrachtung jedoch nicht nur “als Bilderbuch alter Erinnerung”, sondern auch als Memorial des Todes, dem Toten-Gedenken und Todes-Gedanken zugleich eingeschrieben sind. Dabei wird deutlich, wie sehr Kügelgen seine “Genickblicke” kunstvoll ordnet und durchkomponiert.
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