O wie fühl ich in Rom mich so froh! Gedenk ich der Zeiten, Da mich ein graulicher Tag hinten im Norden umfing, Trübe der Himmel und schwer auf meine Scheitel sich neigte, Farb’ und gestaltlos die Welt um den Ermatteten lag, Und ich über mein Ich, des unbefriedigten Geistes Düstre Wege zu spähn, still in Betrachtung versank. Nun umleuchtet der Glanz des hellen Äthers die Stirne, Phöbus rufet, der Gott, Formen und Farben hervor. Sternhelle glänzet die Nacht, sie klingt von Gesängen, Und mir leuchtet der Mond heller als ehmals der Tag. Welche Seligkeit ward mir Sterblichen! Träum ich? Empfänget Dein ambrosisches Haus, Jupiter Vater, den Gast? Ach! hier lieg’ ich und strecke nach deinen Knieen die Hände Flehend aus. O! vernimm Jupiter Xenius mich! Wie ich hereingekommen, ich kanns nicht sagen, es faßte Hebe den Wandrer und zog mich in die Hallen heran. Hast du ihr einen Heroen herauf zu führen geboten? Irrte die Schöne? Vergib! Laß mir des Irrtums Gewinn! Deine Tochter Fortuna, sie auch! die herrlichsten Gaben Teilet sie mädchenhaft aus, wie es die Laune gebeut. Bist du der wirtliche Gott? O so verstoße den Gastfreund Nicht von deinem Olymp wieder zur Erde hinab. »Dichter! Wo versteigst du dich hin?« – Vergib mir, der hohe Capitolinische Berg ist dir ein zweiter Olymp. Dulde mich Jupiter hier und Hermes führe mich später, Cestius Denkmal vorbei, leise zum Orcus hinab. |