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Goethes Italienische Reise, Rom

Johann Wolfgang Goethe: »Römische Elegien«

Lesung mit Veronika Faber & Kurt Weinzierl
Musik: Johannes Faber

 

Erste Elegie

Saget, Steine, mir an, o! sprecht, ihr hohen Paläste.
   Straßen redet ein Wort! Genius, regst du dich nicht?
Ja es ist alles beseelt in deinen heiligen Mauern
   Ewige Roma; nur mir schweiget noch alles so still.
O! wer flüstert mir zu, an welchem Fenster erblick ich
   Einst das holde Geschöpf, das mich versengt und erquickt?
Ahnd’ ich die Wege noch nicht, durch die ich immer und immer
   Zu ihr und von ihr zu gehn, opfre die köstliche Zeit.
Noch betracht’ ich Paläst und Kirchen, Ruinen und Säulen,
   Wie ein bedächtiger Mann sich auf der Reise beträgt.
Doch bald ist es vorbei, dann wird ein einziger Tempel,
   Amors Tempel nur sein, der den Geweihten empfängt.
Eine Welt zwar bist du, o Rom; doch ohne die Liebe
   Wäre die Welt nicht die Welt, wäre denn Rom auch nicht Rom. 

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