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Zum Vergrößern klicken Sie bitte auf die Melodie Verfasser ist der Pfarrer Eduard Ebel (1839-1905). Gedruckt 1909. Parodien: "Leise rieselt die 'Vier' auf das Zeugnispapier; horcht nur, wie lieblich es schallt, wenn Mutters Bettklopfer knallt." (Rothenburg ob der Tauber 1956) - "... und der Vater schlägt zu, freue dich, sitzen bleibst du! (Freiburg im Breisgau 1984) Literatur: *****
Zum Vergrößern klicken Sie bittte auf das Bild Oben: Gesegnete Weihnachten. Signet: NPG im Kreis [Neue Photographische Gesellschaft, Berlin] Serie 340/2. Gelaufen. Poststempel 1929. ***** Friedrich Rückert |
Gestern hats geschneiet, Heute hats geregnet; Oder hats geregnet Gestern, heut geschneiet? Gestern hats geschneiet Nachts, und Tags geregnet; Heute hats geregnet Nachts, und Tags geschneiet. Wird es morgen schneien, Oder wird es regnen? Oder wird es regnen Morgen auch und schneien? Wird es morgen schneien Nachts, und Tages regnen? Oder wird es regnen Nachts und Tages schneien? Ob es regnend schneie, Oder schneiend regne; Dass es Gott gesegne, Und es uns gedeihe! |
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Quelle:
Friedrich Rückerts Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Schweinfurter Edition. Liedertagebuch, Bd.1, 1846-1847. Bearb. von Hans Wollschläger und Rudolf Kreutner. Göttingen: Wallstein 2001, S. 140f. ISBN 3-89244-451-X
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Ihr Kinder, sperrt die Näschen auf, es riecht nach Weihnachtstorten; Knecht Ruprecht steht am Himmelsherd und bäckt die feinsten Sorten. Ihr Kinder, sperrt die Augen auf, sonst nehmt den Operngucker: die große Himmelsbüchse, seht, tut Ruprecht ganz voll Zucker. Er streut - die Kuchen sind schon voll - er streut - na, das wird munter: er schüttelt die Büchse und streut und streut den ganzen Zucker runter. Ihr Kinder, sperrt die Mäulchen auf, schnell! Zucker schneit es heute! Fangt auf, holt Schüsseln - ihr glaubt es nicht? Ihr seid ungläubige Leute! |
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Quelle:
Paula Dehmel: Das liebe Nest. Gesammelte Kindergedichte. Hrsg. von Richard Dehmel. Leipzig: E. A. Seemann 1922, S. 77f.
Paula Dehmel geb. Oppenheimer (1862-1918) hat allein wie auch zusammen mit ihrem Mann, Richard Dehmel, Kindergedichte geschrieben. Sammlungen ihrer Gedichte sind online verfügbar im Projekt Gutenberg.DE.
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Oben, links: Herzliche Weihnachtsgrüße. Signet: WSSB [Wilhelm S. Schröder, Berlin] Serie 885/2. Gelaufen. Poststempel unleserlich.
Oben, rechts: Fröhliche Weihnachten! Adressseite, Signet: H&S, B. in Rahmen [Heymann & Schmidt AG, Berlin] Gelaufen. Poststempel 1914.
Mitte, links: Herzlichen Weihnachtsgruß. Gelaufen. Feldpost 1914.
Mitte, rechts: Herzliche Weihnachtsgrüße. Signet: Amag [Albrecht & Meister, AG, Berlin] Serie 63823/2. Gelaufen. Poststempel 1917.
Unten, links: Fröhliche Weihnachten! Gelaufen. Poststempel unleserlich.
Unten, rechts: Herzliche Weihnachtsgrüße! Signet: PH im Dreieck [P. Hagelberg, Berlin] Serie 7280/4. Gelaufen. Poststempel 1936.
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Ei, du liebe, liebe Zeit, ei, wie hat´ s geschneit, geschneit! Rings herum, wie ich mich dreh , nichts als Schnee und lauter Schnee. Wald und Wiesen, Hof und Hecken, alles steckt in weißen Decken! Und im Garten jeder Baum, jedes Bäumchen voller Flaum! Auf dem Sims, dem Blumenbrett liegt er wie ein Federbett! Auf den Dächern um und um nichts als Baumwoll rings herum! Und der Schlot vom Nachbarhaus, wie possierlich sieht der aus: Hat ein weißes Müllerkäppchen, hat ein weißes Müllerjöppchen! Meint man nicht, wenn er so raucht, dass er just sein Pfeifchen schmaucht? Und im Hof der Pumpenstock hat gar einen Zottelrock und die pudrige Perücke und den Haarzopf im Genicke und die ellenlange Nase geht schier vor bis an die Straße! Und gar draußen vor dem Haus! - Wär nur erst die Schule aus! Aber dann, wenn`s noch so stürmt, wird ein Schneemann aufgetürmt, dick und rund und rund und dick, steht er da im Augenblick. Auf dem Kopf als Hut `nen Tiegel und im Arm den langen Prügel und die Füße tief im Schnee und wir rings herum, juhe! Ei, ihr lieben, lieben Leut. was ist heut das eine Freud! |
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Quelle:
Friedrich Güll: Aus der Kinderheimat. Für die Jugend ausgewählt aus den drei Teilen der Kinderheimat vom Hamburger und Münchener Jugendschriften-Ausschuß. Mit Bildern von Paul Hey. Gütersloh: C. Bertelsmann 1925, S. 45f.
Zu Friedrich Güll (1812-1879) siehe den Eintrag im Literaturportal Bayern.
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Schneeflöckchen, Weißröckchen, da kommst du geschneit; du kommst aus den Wolken, dein Weg ist so weit. Komm, setz dich ans Fenster, du lieblicher Stern; malst Blumen und Blätter, wir haben dich gern. Schneeflöckchen, du deckst uns die Blümelein zu, dann schlafen sie sicher in himmlischer Ruh'. |
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Quelle:
Ingeborg Weber-Kellermann: Das Buch der Weihnachtslieder. 12. Aufl. Mainz: Schott 2008. Nr. 93, S. 262f. ISBN 978-3-254-08213-8
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Oben: [Ohne Titel]. Adressseite, Signet: K, eingeschrieben MB [Moderner Kunst-Verlag, Berlin] 1550. Nicht gelaufen.
Mitte, links: [Ohne Titel] Signet: vierblättriges Kleeblatt, mit eingeschriebenen Buchstaben: RPH SBW [Rotophot, Berlin] Serie 1205/06. Gelaufen. Datiert 1908. Poststempel unleserlich.
Mitte, rechts: Fröhliche Weihnachten. Serie 3698/6. Gelaufen. Datiert 1909. Poststempel unleserlich.
Unten, links: Fröhliche Weihnachten! Siget: GL Co [Gustav Liersch & Co., Berlin] S. 2560/6. Gelaufen. Poststempel unleserlich.
Unten, rechts: Herzliche Weihnachtsgrüße. Signet: Amag [Albrecht & Meister, AG, Berlin] Serie 64605/6. Gelaufen. Poststempel unleserlich.
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Es treibt der Wind im Winterwalde die Flockenherde wie ein Hirt, und manche Tanne ahnt, wie balde sie fromm und lichterheilig wird; und lauscht hinaus. Den weißen Wegen streckt sie die Zweige hin - bereit, und wehrt dem Wind und wächst entgegen der einen Nacht der Herrlichkeit. |
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Quelle:
Rainer Maria Rilke: Sämtliche Werke. Werkausgabe, Bd. 1. Frankfurt a.M.: Insel Verlag 1976, S. 101.
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Es war einmal eine Glocke, die machte baum, baum ... Und es war einmal eine Flocke, die fiel dazu wie im Traum ... Die fiel dazu wie im Traum .... Die sank so leis hernieder, wie ein Stück Engleingefieder aus dem silbernen Sternenraum. Es war einmal eine Glocke, die machte baum, baum ... Und dazu fiel eine Flocke, so leis als wie ein Traum ... So leis als wie ein Traum ... Und als vieltausend gefallen leis, da war die ganze Erde weiß, als wie von Engleinflaum. Da war die ganze Erde weiß, als wie von Engleinflaum. |
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Quelle:
Christian Morgenstern: Gesammelte Werke in einem Band. 11. Aufl. München: Piper 2011, S. 180f. ISBN 978-3-492-21067-6
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Oben: Fröhliche Weihnachten. Signet: PG im Kreis. 1267/68. Gelaufen. Poststempel 1907.
Unten, links: Fröhliche Weihnachten. Signet: R&K L im Halbkreis mit Strahlen [Regel & Krug, Leipzig-Reudnitz] Serie 7308/4. Gelaufen. Poststempel 1931.
Unten, rechts: Vesele vanoce. Signet: JKO. Serie 40101/2. Im Briefmarkenfeld: NBC um Sonne mit Strahlenkranz im Dreieck [Neue Bromsilber Convention]. Nicht gelaufen.
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In einem leeren Haselstrauch, da sitzen drei Spatzen, Bauch an Bauch. Der Erich rechts und links der Franz und mittendrin der freche Hans. Sie haben die Augen zu, ganz zu, und obendrüber, da schneit es, hu! Sie rücken zusammen dicht an dicht. So warm wie der Hans hats niemand nicht. Sie hören alle drei ihrer Herzlein Gepoch Und wenn sie nicht weg sind, so sitzen sie noch. |
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Quelle:
Christian Morgenstern: Gesammelte Werke in einem Band. 11. Aufl. München: Piper 2011, S. 177. ISBN 978-3-492-21067-6
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Oben, links: Heureux Noël. Signet: Storch. 7532. Beschrieben. Ohne Briefmarke und Poststempel.
Oben, rechts: Fröhliche Weihnachten. Signet: PH im Dreieck [P. Hagelberg, Berlin] Serie 7124/2. Gelaufen. Poststempel 1911.
Unten: Gesegnetes Weihnachtsfest. Signet: WSSB [Wilhelm S. Schröder, Berlin] Serie 799/6. Im Briefmarkenfeld: NBC um Sonne mit Strahlenkranz im Dreieck [Neue Bromsilber Convention]. Beschrieben, datiert 1917. Ohne Briefmarke und Poststempel.
Zur Kommerzialisierung des Weihnachtsfestes siehe Joe Perry: Christmas in Germany. A Cultural History. Chapel Hill: University of North Carolina Press 2010. Under the Sign of Kauflust, S. 139 ff. ISBN 978-0-8078-3364-3
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Die Kälte kann wahrlich brennen Wie Feuer. Die Menschenkinder Im Schneegestöber rennen Und laufen immer geschwinder. Oh, bittre Winterhärte! Die Nasen sind erfroren, Und die Klavierkonzerte Zerreißen uns die Ohren. Weit besser ist es im Summer, Da kann ich im Walde spazieren, Allein mit meinem Kummer, Und Liebeslieder skandieren. |
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Quelle:
Heinrich Heine: sämtliche Werke. Hrsg. von Hans Kaufmann. Bd. II. München: Kindler 1964. Neue Gedichte, II. Teil, S. 38.
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Aus silbergrauen Gründen tritt ein schlankes Reh im winterlichen Wald und prüft vorsichtig Schritt für Schritt, den reinen, kühlen, frischgefallnen Schnee. Und Deiner denk ich, zierlichste Gestalt. |
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Quelle:
Christian Morgenstern: Gesammelte Werke in einem Band. 11. Aufl. München: Piper 2011, S. 70. ISBN 978-3-492-21067-6
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Oben: Fröhliche Weihnachten.. Adressseite, Signet: K JUNO B in Raute [Kunstverlag Juno GmbH, Berlin] Serie5027/3. Nicht gelaufen.
Mitte: Fröhliche Weihnachten. Adressseite: Seriennummer unleserlich. Import. Gelaufen. Poststempel unleserlich.
Unten: Straight from the heart - A great big wish for a merry Christmas! Beschrieben, datiert 1928. Nicht gelaufen.
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Wenn der Schnee ans Fenster fällt, Lang die Abendglocke läutet, Vielen ist der Tisch bereitet Und das Haus ist wohlbestellt. Mancher auf der Wanderschaft Kommt ans Tor auf dunklen Pfaden. Golden blüht der Baum der Gnaden Aus der Erde kühlem Saft. Wanderer tritt still herein; Schmerz versteinerte die Schwelle. Da erglänzt in reiner Helle Auf dem Tische Brot und Wein. |
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Quelle:
Georg Trakl: Das dichterische Werk. Auf Grund der historisch-kritischen Ausgabe von Walther Killy und Hans Szklenar. 11. Aufl. München: Deutscher Taschenbuch Verlag 1987, S. 58. ISBN 3-423-02163-2
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I. Tafelförmige Schneekristalle: Fig. 4 u. 11. Strahlige Sterne. - Fig. 3,8,12-14,18 (a ganz, b gesprungen) Plättchen. - Fig. 1,2,5,9 u. 10. Kombinationen von strahligen Sternen und Plättchen. - II. Säulenförmige Schneekristalle: Fig. 16. Prisma (Zylinder). - Fig. 6,7,15 (mit Fiedern, a von der Seite, b von unten) u. 17. Kombinationen von tafel- und säulenförmigen Kristallen. - Fig. 19. Teil eines Schneesterns (stark vergrößert) mit Luftkanälen.
Der Schnee fällt in einzelnen Schneekristallen oder in Zusammenballungen dieser als Schneeflocken. Die wahre Gestalt der Schneekristalle kennt man erst seit den nahezu gleichzeitigen, aber voneinander unabhängigen mikrophotographischen Aufnahmen durch Bentley, Hellmann-Neuhauß, G. Nordenskiöld und Sigson; früher hatte man nur schematische, meist von Scoresby (1820) und Glaisher (1855) angefertigte Zeichnungen. Die Schneekristalle gehören dem hexagonalen System an und haben tafel- oder säulenförmige Gestalt; bisweilen zeigen sich auch feine Eisfiedern an den Rändern der Kristalle (Fig. 15 a u. b). Danach hat Hellmann folgende, allgemein angenommene Einteilung der Formen gegeben:
I. Tafelförmige Schneekristalle, d.h. solche mit vorherrschender Flächenentwickelung in der Ebene der Nebenachsen, während die Hauptachse sehr klein ist.
1) Strahlige Sterne (Fig. 4 u. 11),
2) Plättchen (Fig. 3, 8, 12–14 u. 18 a),
3) Kombinationen von beiden (Fig. 1, 2, 5, 9 u. 10).
II. Säulenförmige Schneekristalle, d.h. solche mit ziemlich gleichmäßiger Entwickelung nach den vier Achsen.
1) Prismen (Fig. 16),
2) Pyramiden,
3) Kombinationen von tafel- und säulenförmigen Kristallen (Fig. 6, 7 u. 17).
Die tafelförmigen Kristalle bilden etwa drei Viertel aller Schneefiguren, und davon am häufigsten ist die Gruppe I, 3; am seltensten sind die Pyramiden. Wenn sich auch die vorkommenden Schneefiguren in dieses Schema einordnen lassen, so scheint ihre Mannigfaltigkeit unerschöpflich zu sein; Bentley hat bereits über 1000 verschiedene Formen photographiert.
Während die frühern Zeichnungen die Kristalle immer symmetrisch darstellten, zeigen die Photogramme, daß Asymmetrie häufiger ist, wenn auch nicht in der ganzen Figur, so doch in einzelnen Teilen (Fig. 11). Ferner hat schon Rossetti (1681), was aber in Vergessenheit geriet, auf kapillare Hohlräume in den Kristallen hingewiesen, die Hellmann und Nordenskiöld wieder auffanden (Fig. 19). Es sind feine, an den Enden spitz zulaufende Röhrchen von kaum 0,05 mm Weite, die man beim Reif und Rauhreif nicht findet, obwohl deren Fiedern den Strahlen der Schneesterne sehr ähnlich sehen; der Inhalt der Röhrchen ist gewöhnlich Luft, doch hat Nordenskiöld auch flüssiges Wasser bei -8° beobachtet.
Die Größe der Schneekristalle hängt mit ihrer Form und der Lufttemperatur zusammen. Im Mittel ist der Durchmesser der strahligen Sterne 2–21/2 mm (beobachtetes Maximum 81/2 mm), der strahligen Sterne mit plättchenartiger Verbreiterung der Spitzen 11/2 mm und der Plättchen 11/3 mm; dieser Unterschied wird leicht verständlich, wenn man annimmt, daß für alle drei Formen die gleiche Wassermenge verbraucht wurde. Je niedriger die Temperatur, um so kleiner sind auch, entsprechend dem geringern Wasserdampfgehalt der Luft, die Schneekristalle; daher kommt in Polargegenden der feine Diamantschnee (s.d.) oder Diamantstaub vor. Mit abnehmender Temperatur wird die Sternform seltener, die Plättchenform häufiger. Die ergiebigsten Schneefälle finden in der Nähe des Gefrierpunktes statt, doch ist auch Schnee noch bei +12° Lufttemperatur beobachtet worden. In der Regel fallen die Schneekristalle nicht einzeln, sondern zu Schneeflocken vereinigt, die teils aus ganzen Kristallen, teils aus Bruchstücken bestehen. Je kälter es ist, um so mehr überwiegen die einzeln fallenden Kristalle; je mehr sich die Temperatur dem Gefrierpunkt nähert, um so häufiger und um so größer werden die Flocken. Die größten, sicher beobachteten Schneeflocken hatten 12 cm Durchmesser und fielen am 4. Dez. 1892 zu Glashütte i.S. bei -2°. Flocken von 1 cm Durchmesser fallen 0,8 m in der Sek., solche von 4 cm nur 0,25–0,35 m.
Hinsichtlich der Entstehung der Schneekristalle weiß man jetzt, daß sie sich aus dem Wasserdampf der Luft direkt, also ohne dessen Übergang in Wasser, bilden, d.h. durch einen Sublimationsprozeß. An den Anfangskernen scheidet sich dann der Wasserdampf flüssig ab, gefriert an seiner Außenseite zuerst und schließt kleine Luftmengen ein, wie im gewöhnlichen Eise; so entstehen die feinen Kapillarröhrchen. Im einzelnen sind aber noch viele Punkte unaufgeklärt. Wiederholt ist es auch gelungen, die Formen der Schneekristalle künstlich nachzumachen, so Dogiel mit Jodoform, Muncke u.a. [...]
Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon. Sechste Auflage 1905–1909 (Digitale Bibliothek; 100) Berlin: Directmedia 2003. Erläuterung der Tafel ›Schneekristalle‹. ISBN 3-89853-500-2
Für den heutigen Erkenntnisstand vgl. den Eintrag "Schnee" in Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/Schnee
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Die diesjährigen Weihnachtsgrüße zeigen allesamt winterlichen Flockenfall; meist spärlich rieseln die Flocken über die Weihnachtsmotive, es gibt weder Schneegestöber noch -sturm, und nur selten tanzen die Flöckchen über die ganze Karte.
Bis auf wenige Ausnahmen sind es Fotopostkarten. Vor gemalten Prospekten mit Schneelandschaften, verschneiten Dorfstraßen oder -plätzen bzw. diffusem weißgrauen Hintergrundraum sind winterliche Szenen oder Porträts von Kindern, Jugendlichen, Frauen und einem Paar zu sehen. Die nicht immer Wetter-adäquat gekleideten Darsteller/innen stehen im Atelier-"Schnee" (weiße Tücher, Watte und andere Materialien bzw. einkopierte, retuschierte, durch Lichtregie erzielte weiße Flächen/Räume) und mimen Weihnachtsengelein, Gabenbringer (Tännchen, Tannenreiser, Misteln, Päckchen, Spielzeug, Blumen), Skifahrer, Laternenträger etc.
Fotoproduktionstechnisch interessant sind die erste und zweite Karte unserer Bildstrecke: sie erschienen als Nummer 2 bzw. 5 zweier verschiedener Weihnachtsgruß-Serien in zwei verschiedenen Verlagen, wurde jedoch beide im gleichen (anonymen) Fotoatelier aufgenommen und zeigen verschiedene Inszenierungen unter Verwendung und Ausgestaltung eines Großrequisits dieses Ateliers samt Hintergrundprospekts. Einmal stehen zwei Engelmädchen mit Tannenbäumchen im "Schnee" vor dem beschneiten Pfeiler mit Prellstein; rechts neben ihnen ist allerlei "Kunstpflanzliches" drapiert. Auf dem Prospekt bescheint der Vollmond hinter Tannen ein Gehöft in einer Schneelandschaft. Auf der zweiten Karte sitzt ein Knabe neben dem Pfeiler auf einem anstoßenden Mäuerchen, gerahmt von "Tannen" und "Tannen-Zweigen"; hinter ihm Dunkelheit, in der man jedoch denselben Prospekt erahnt, wenn man ihn kennt.
Die Schneeflocken
• Flocken können bereits vor dem Fotografieren des Winter- oder Weihnachtsmotivs im Atelier angebracht werden: man malt sie auf Requisiten, Hintergrundprospekte etc. zur dauerhaften jahreszeitspezifischen Weiterverwendung; bzw. es werden an dünnen Fäden kleine Wattebäuschchen oder andere dafür geeignete Materialien in verschiedener Höhe, quasi frei schwebend, aufgehängt, was meist auf kleinen Bildpartien als große Flocken bei spärlichem Schneefall zu finden ist.
• Flocken können auf dem Fotonegativ partiell oder über die ganze Fläche verstreut ausgekratzt bzw. aus dem noch feuchten Negativ streifig gewischt oder gebürstet werden. Je kleiner und dichter, desto effektiver schweben sie, besonders wenn sie zum Bildhintergrund und himmelwärts immer kleiner werden. Die gewischten Partien können windbewegten Schneefall suggerieren.
• Die fertigen Postkarten - ob Fotos oder gezeichnete / bemalte Exemplare - lassen sich verschieden bearbeiten, durch die Postkartenfirma im Kolorierungsatelier oder, da billiger, durch die Käufer selbst: mit Deckweiß oder Ölfarbe werden möglichst kleine Pünktchen oder Strichelchen von Hand aufgetragen, mit feinstem Pinselchen oder Quellstift getupft. Eine aufwendigere Technik für Luxuskarten pünktelt Leim- oder Lacktupfer auf die Oberfläche, schüttet dann weiße, oft schillernde Mini-Tinseln (= kleinste Partikel) darüber und klopft den Überschuss dieses "Luxus-Schnees" ab.
Wer kennt weitere Techniken? Bitte mailen Sie uns: georg.jaeger07@googlemail.com
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