Gunter E. Grimm: Nibelungen-Gedichte. Ein Lesebuch(Tectum Verlag 2011, ISBN 978-3-8288-2365-5, 344 Seiten, Hardcover, Preis: 34,90 €) »Auch wer das Nibelungenlied nicht gelesen hat, kennt doch dessen Protagonisten, den starken Siegfried, die schöne Kriemhild und den grimmen Hagen, oder hat vom Untergang der Burgunder am Hof des Hunnenkönigs Etzel gehört. Weitgehend unbekannt dagegen sind die zahlreichen Gedichte, die nach der Entdeckung des Nibelungenliedes im Jahre 1755 durch Jacob Hermann Obereit entstanden sind. Sie handeln von nibelungischen Helden und Situationen und wurden oft aus tagespolitischem Anlass geschrieben, wobei die Nibelungen als Synonym für Deutschland galten. Gunter E. Grimm versammelt eine repräsentative Auswahl solcher Nibelungengedichte. Die Autoren stammen aus allen weltanschaulichen Lagern; darunter sind so bekannte Dichter wie Goethe und Geibel, Heine und Hebbel, Brecht und Benn. Überwog lange Zeit die politische Indienstnahme, so ist ab der Mitte des 20. Jahrhunderts der Trend zu einer eher unbefangenen Sichtweise unverkennbar. Neben Gedichten jeglicher politischen Couleur finden sich in zunehmendem Maß heitere und humoristische Verse, die mit einem ideologisch schwer befrachteten Thema spielerisch umgehen. So vermittelt die chronologisch aufgebaute Sammlung neben historischer Erkenntnis auch unbeschwertes Lesevergnügen.« Kleine BuchpräsentationDas Buch enthält eine Sammlung von Gedichten, die auf irgendeine Weise vom Nibelungenstoff handeln. Dazu gehören die Nibelungen-Gedichte im engeren Sinn, Gedichte also, die Personen oder Konstellationen des mittelalterlichen Epos aufgreifen, aber auch solche Gedichte, die das Nibelungenlied lediglich erwähnen oder bloß Anspielungen auf die alte Sage enthalten. Unter diesen Gedichten musste selbstverständlich eine Auswahl getroffen werden. Die Reihe der Autoren beginnt, kurz nach der Wiederentdeckung des Nibelungenliedes durch Jacob Hermann Obereit im Jahre 1755, mit Johann Heinrich Füssli, und sie endet mit Franz Fühmann. Es ist zuweilen erstaunlich, wer alles sich mit dem Nibelungenstoff beschäftigt hat. In aller Ausführlichkeit Goethe und Uhland, Hebbel und Wagner, aber auch so bekannte Dichter wie Tieck, Brentano und Heine griffen auf nibelungische Themen zurück. Hinter der Anthologie steht eine ausgedehnte Sammeltätigkeit. Die Suchaktionen wurden systematisch vorgenommen, doch verdanken sich einige Funde auch schönen Zufällen, etwa beim Schmökern in Zeitschriften und Werken, oder den Mitteilungen interessierter Leser des Internetportals www.nibelungenrezeption.de, das sich auf breiter Ebene (Geschichte, Politik, Kunst, Literatur, Musik) mit der Rezeption des Nibelungenstoffes beschäftigt.
Olaf Breidbach: »Goethes Naturverständnis«(Wilhelm Fink Verlag, 1. Aufl. 2011, 207 Seiten, 31 s/w Abb., Festeinband mit Schutzumschlag, EUR 29.90 / CHF 41.90 Goethe ist auch Naturforscher und zwar ein sehr moderner Typ des Forschers. Er macht nicht alles selbst, er motiviert und lässt machen: Als Administrator der Jenaer Universität agiert er wie ein Forschungsdirektor und ermöglicht größte Gestaltungsfreiheit bei klarer Zielvorgabe. So überrascht es nicht, Goethe schon um 1800 im Dialog mit der Einzelforschung zu finden. Dieser offeriert er nicht einfach nur einzelne Befunde, sondern ein klares Konzept. In der Naturforschung sucht er eine Alternative – sowohl zu einer der Erfahrung entfremdeten Spekulation als auch zu einer methodisch verkürzten Empirie. Goethe entwirft die Idee einer morphologisch geführten Erfahrungslehre. Sein Begriff der Morphologie zielt darauf, die Natur als Ganzes in ihren Teilen und in ihren Teilen als Ganzes wahrzunehmen. Was dies bedeutet und wie dies für Goethe und für die Wissenschaften effektiv wurde, erläutert dieses Buch.
Rolf H. Johannsen (Hg.): »Mit vieler Kunst und Anmuth«. Goethes Briefwechsel mit Christian Daniel Rauch(Wallstein Verlag, 2011, ISBN: 978-3-8353-0849-7) Zwei Verfechter des klassizistischen Kunstideals im Austausch: Die Korrespondenz zwischen Goethe und dem Bildhauer Christian Daniel Rauch 1822-1832. Zehn Jahre, von 1822 bis wenige Wochen vor seinem Tod, wechselte Goethe Briefe mit Christian Daniel Rauch in Berlin, einem der bedeutendsten Bildhauer seiner Zeit. In Rauchs Werken sah Goethe wie bei keinem anderen zeitgenössischen Künstler sein ureigenes klassizistisches Kunstideal verkörpert. Rauch war es dann auch, der - noch zu Lebzeiten des Dichters - dessen Denkmal in Frankfurt am Main entwarf. Von diesen und anderen Projekten, von antiker wie zeitgenössischer Skulptur, berichten die Briefe. Die Beziehung zwischen Goethe und Rauch legte bereits 1889 Karl Eggers in seiner Edition dar. Seither sind viele neue Quellen aufgetaucht und damals unbekannte Zusammenhänge dieses multiplen Gefüges deutlich geworden. Mit der neuen quellenkritischen Erschließung der Korrespondenz Goethes mit Rauch leistet Johannsen einen Beitrag zur Aufarbeitung der Wechselwirkungen zwischen den klassizistischen Bildhauern und dem entschiedensten Vertreter der klassisch-klassizistischen Kunstnormen.
Young-Ae Chon: »So sage denn, wie sprech' ich auch so schön?«. Zur Macht der Poesie bei Goethe
(Wallstein Verlag, 2011, ISBN: 978-3-8353-0875-6) Mit einem Geleitwort von Jochen Golz. Reihentitel: Münchener Universitätsschriften. Münchener Komparatistische Studien (Hg. von Hendrik Birus und Erika Greber) Der Blick der Koreanerin Young-Ae Chon eröffnet Perspektiven auf Goethes Werk, die der innerdeutschen Betrachtung verschlossen bleiben. Welches sind die Grundlagen der schöpferischen Kraft Goethes? Wie entfaltet sich und worauf beruht die künstlerische Dynamik seines Werkes? Diesen Fragen geht die koreanische Germanistin Young-Ae Chon auf der Grundlage ihrer jahrzehntelangen intensiven Auseinandersetzung mit Goethe in ihrem Buch nach. Ausgehend von textnahen Lektüren aus allen Schaffensepochen Goethes wird die für ihn spezifische Transformation von Lebenserfahrung in Dichtung untersucht. Zu den behandelten Werken gehören: die »Lida«-Gedichte, die »Römischen Elegien« und »Xenien«, »Der Gott und die Bajadere«, »Paria-Trilogie«, »Dichtung und Wahrheit«, vor allem aber der »Faust«, der auch unter intertextueller und interkultureller Perspektive untersucht wird. Den roten Faden des Bandes bildet dabei die Macht der poetischen Sprache.
Albert Meier: »Goethe. Dichtung, Kunst, Natur«(Reclam Verlag, 2011, 346 S. 22 Abb., ISBN: 978-3-15-010806-2) Goethe ist und bleibt eine der wichtigsten und wirkmächtigsten Figuren in der deutschen Literatur- und Geistesgeschichte. Albert Meier nimmt sich in seinem Buch den ganzen Goethe vor. Dabei geht es weniger um die Persönlichkeit Goethes als um seine Werke. Die Darstellung verfährt dabei exemplarisch, macht also für die jeweiligen Phasen oder Arbeitsschwerpunkte jene Texte zum Thema, an denen sich das Neue und Eigene von Goethes Dichtung in besonderer Deutlichkeit zeigt: so in den Kapiteln »Erste Dichtungen« an den Sesenheimer Liedern, in »Straßburger Veränderungen« an den Sturm-und-Drang-Hymnen, in »Literarische Sensationen« z. B. am Werther, im Kapitel »Französische Revolution und Weimarer Literatur« u. a. am Reineke Fuchs, im Kapitel »Naturwissenschaftliche Studien« an der Farbenlehre, unter dem Stichwort »Das ästhetische Bündnis mit Schiller« auch an den Xenien, in »Klassisches Schreiben« an den Balladen, in »Späte Prosa« an Wilhelm Meisters Wanderjahren und schließlich am Faust. Der genaue Blick auf die Texte selbst ermöglicht eine Annäherung an das Goethesche Werk, kann gleichzeitig immer wieder Überraschendes herausarbeiten, ohne dabei in die Gefahr zu geraten, in Ehrfurcht zu erstarren. Ein Personen- und Werkregister sowie eine detaillierte Zeittafel runden den Band ab.
Barbara Steingießer: »Weimar-Quiz«(Grupello Verlag, 103 Kärtchen in einem Schmuckkästchen, Stülpkarton, Format: 8 x 8 x 3 cm. ISBN 978-3-89978-137-3, Erscheinungsjahr: 2010) Das Goethe-Schiller-Denkmal vor dem Nationaltheater kennt jeder. Aber was halten die beiden Dichter eigentlich in ihren Händen? Diese und 99 weitere Fragen finden sich im »Weimar-Quiz«. Was ist die Weimarer »Schnecke«? Wie verhält man sich im Ortsteil Niedergrunstedt? Und was verbirgt sich eigentlich hinter »Weimar 4680«: eine Schreibmaschine, ein Rundfunkempfänger oder doch ein Porzellanservice? Das »Weimar-Quiz« in dem dekorativen Schmuckkästchen bietet eine vergnügliche Reise durch zahlreiche Wissensgebiete wie Geschichte, Architektur, Kultur, Politik, Sport, Wirtschaft, Brauchtum und Prominenz. Die Fragen sind so ausgewählt, daß sie für Einheimische und natürlich auch für alle Besucher, Freunde und Kenner Weimars interessant und lösbar sind; die Antworten liefern spannende Zusatzinformationen. Dabei spannt sich der weite Bogen von Hans-Christian Andersen bis Johann Sebastian Bach, von Marlene Dietrich bis Friedrich Nietzsche, vom »Bauhaus«, der Herzogin Anna Amalia Bibliothek bis zum Hotel »Elephant«. Das Quiz kann mit zwei oder mehr Spielern gespielt werden. Diskussionen und Anekdotenaustausch ergeben sich dabei ganz von selbst – ein geselliger Wissenswettstreit mit vielen Zusatzinformationen und eine passende Geschenkidee für viele Anlässe!
Katharina Mommsen: »Kein Rettungsmittel als die Liebe: Schillers und Goethes Bündnis im Spiegel ihrer Dichtungen«(Wallstein Verlag, September 2010, ISBN: 3835307614) Die Freundschaft zwischen Goethe und Schiller - (Goethe an Schiller am 18. März 1795)
Die deutsch-amerikanische Literaturwissenschaftlerin lenkt den Blick auf die Geburt der Weimarer Klassik aus dem Geist des platonischen Eros. Dicht an den Texten lässt sich das gemeinsame Ringen um Wiedergewinnung antiken Geistes verfolgen, das nicht nur Sehen, Denken und Schreiben der Dichter, sondern auch ihr Gefühlsleben verwandelte.
Johann Wolfgang Goethe: »Die Leiden des jungen Werthers« (Hg. Petra Maisak)(Reclam Bibliothek. Geb. mit Schutzumschlag. Format 12 x 19 cm. 280 S. 37 Ill. Mit 37 farbigen Zeichnungen des Autors. ISBN: 978-3-15-010688-4) Diese »Werther«-Ausgabe ist in zweifacher Hinsicht etwas Besonderes: Sie bietet den Roman nicht nur in seiner Sturm-und-Drang-Urfassung von 1774, sondern erstmals zusammen mit Zeichnungen aus Goethes Frühzeit. Diese Naturstudien, Personenskizzen und Vignetten erlauben einen direkten Einblick in die Lebenswelt des Autors, die ja auch im Roman ihren Nachhall findet. Wie Werther war Goethe ein passionierter Zeichner, den es drängte, seine Eindrücke und Gefühle nicht nur in Worten, sondern auch in Bildern festzuhalten. Die Frische dieser oft eigenwilligen, spontanen und manchmal nur skizzenhaft hingeworfenen Blätter aus der Zeit zwischen 1768 und 1780 dokumentieren Goethes sehr persönliche Handschrift und die Freiheit vom Regelzwang des Kunstbetriebs. In ihrer betont subjektiven und emotionalen Auffassung stimmen sie frappierend mit den Natur- und Menschenbildern des Briefromans überein. Auch wenn sie nicht als direkte Illustrationen zum Roman entworfen wurden, so erhellen sie in der wohldurchdachten Zusammenstellung Petra Maisaks den Text, erweitern den Blickwinkel und vertiefen das Verständnis.
Letizia Mancino: »Die Katze in Goethes Bett. Goethes schwierigste Liebesbeziehung in Rom«(AIG I.Hilbinger Verlagsgesellschaft, ISBN: 978-3-927110-30-4, gebunden, 254 S. - 21,5 x 14,5 cm, Oktober 2009) Er wohnte bei ihr, Kätzchen, als er Ende Oktober 1786 nach Rom kam: Beide schlafen gleich zusammen. Der Dichter schreibt einen Bericht über sie am 25, Dezember 1786 in seinem berühmten Werk „Italienische Reise", Sie ist damit nicht zufrieden. Er sucht in Rom eine Geliebte: Sie reagiert eifersüchtig. Sie will ihn überzeugen, dass Römerinnen nur dumme Analphabeten sind und nur sie sei ihm, dem Olympier, ebenbürtig! Eine humorvolle Erzählung einer Römerin, einer Katzenliebhaberin, die seit 1992 Vorsitzende der Goethe-Gesellschaft Heidelberg ist. "Mir ist es bei der Lektüre des jüngsten, entzückenden Buchs von Letizia Mancino so gegangen - sie foppt uns und fährt die Krallen aus. Bin ich eben noch ganz sicher, daß wir einen authentischen Goethe-Text vor uns haben, dann schmuggelt sie schon ihre mutwillige Fortschreibung unter, schafft ihr eigenes Programm an Dichtung und Wahrheit. Der Zauber des Buchs liegt in dem Umgang mit dem, was wir mit Goethe selbst die „Italienische Reise" nennen." Volkmar Hansen
Direktor Goethe-Museum Düsseldorf
Reimar F. Lacher (Hg.): »Von Mensch zu Mensch. Porträtkunst und Porträtkultur der Aufklärung«(Wallstein Verlag, 08/2010, 192 Seiten mit 153, überw. farb. Abbildungen, Reihentitel: Schriften des Gleimhauses Halberstadt, Bandnummer: 07, ISBN: 978-3-8353-0769-8) Katalog zur Ausstellung im Gleimhaus Halberstadt vom 28. August bis 20. November 2010. Mit Beiträgen von Helmut Börsch-Supan und Doris Schumacher Lange Zeit wurde das Porträt als Kunstgattung innerhalb der Künste gering geschätzt. Kritisiert wurde, dass das Bildnis nicht auf Schönheit angelegt, sondern nur der Ähnlichkeit verpflichtet war. Im Zeitalter der Aufklärung kam es jedoch zu einer grundlegenden Aufwertung der Gattung. Die Künstler konzentrierten sich nun auf das Gesicht, von dem man meinte, dass sich in ihm die Seele des Porträtierten spiegele. In diesem Katalog wird die Aufmerksamkeit auf die differenzierte Mimik, die Darstellung von Innerlichkeit und Intimität gerichtet, durch welche sich das Porträt der Aufklärung auszeichnet. Die Perspektive auf die künstlerischen Mittel wird ergänzt um eine Darstellung des Umgangs mit dem Bildnis, das sich so als allgegenwärtiges Medium der Kommunikation in Geselligkeitskultur und literarischer Öffentlichkeit des 18. Jahrhunderts erweist.
Josua Belak: »J. W. v. Goethe: Bekenntnisse einer schönen Seele«(Goethe Literaturverlag /Frankfurt am Main, Februar 2010, ISBN: 9783837206012) In den Bekenntnissen einer schönen Seele lenkt J. W. v. Goethe den Blick auf ein zentrales Geschehen - die Entwicklung der eigenen Seele. Durch die vertrauliche Erzählung der Hauptperson teilen sich dem Leser die Empfindungen der Freuden und Leiden einer liebenden Seele mit. In zehn Stufen macht Phyllis die intime Bekanntschaft mir ihrer Seele, die Ihr schließlich zum vertrauten Freund und Berater wird. - Diese wunderbare Erzählung gleicht einem Reisebericht in ein nahegelegenes, aber nur wenigen bekanntes Land. Die Landschaft ist ebenso lieblich wie reizend, die Begegnungen mit dem Landesfürsten sind zauberhaft. Völlig verändert kommen seine Besucher nach Hause, beglückt und gestärkt. Wer einmal da war, kehrt immer gerne wieder dorthin zurück ... Der ohnehin spannenden Geschichte wird durch den autobiographischen Bezug zu J. W. v. Goethes ́ Leben ein besonderer Glanz verliehen. Es ist s e i n Bekenntnis und nimmt dadurch eine zentrale Stellung in seinem Leben ein. Von diesem stahlt ein Licht auf sein gesamtes Schaffen und Wirken, auf die universale Schöpferkraft, die seiner Persönlichkeit innewohnte. Die Wahrheit dieses Bekenntnisses wird durch sein Leben bezeugt, das aus diesem inneren Schaffen, gewissermaßen des Dichters esoterischem Streben, herausgeflossen ist. Wenn es auch heute noch nicht zum Allgemeingut der Menschheit gehört, so ist die Entwicklung der eigenen Seele in entsprechenden Stufen doch jedem Menschen möglich. Der vorliegende Kommentar bietet eine wertvolle Handreichung eigene Erfahrungen zu machen.
Steffen Fischer (Hg.) »Gedichte von Luise M. Hensel«Eine junge Frau dichtete 1816 in Berlin ein frommes, vierstrophiges Gedicht, das mit den Versen beginnt: Müde bin ich, geh zur Ruh, schließe beide Äuglein zu: Vater, lass die Augen dein über meinem Bette sein. Diese Verse wurden als Kindergebet weltberühmt. Doch nur wenige kennen den Namen der Dichterin, geschweige denn ihr Leben. Luise Hensel ist die Dichterin. Sie wurde 1798 in Linum als Pfarrerstochter geboren und ist 1876 in Paderborn gestorben. Die in dieser Sammlung enthaltenen Gedichte von ihr, zeichnen sich durch den Geist milder, inniger und sehnsüchtiger Frömmigkeit aus. Im Vorwort dieses Buches heißt es unter anderem: "Über den Wert der Henselschen Lieder noch ein Wort zu verlieren, dürfte überflüssig erscheinen, nachdem die verschiedensten Kreise der Kritik, selbst solche, deren Lebensanschauung der der Dichterin durchaus entgegenstanden, in günstiger weise sich geäußert haben."
Robert Mattheis: »Hohlkörper. Roman aus der Medienwelt«(Acabus Verlag, 228 Seiten, 16,90 Euro, ISBN-10: 3941404555, ISBN-13: 978-3941404557) Eigentlich ist es ein überschaubarer Job, mit dem Bob und Georg, Texter in einer der größten Medienagenturen des Landes, betraut werden: Sie sollen unter Pseudonym einen Thriller-Bestseller schreiben. Es stellt sich jedoch heraus, dass auch wohlgemeinte Ratschläge ihres Auftraggebers, des global operierenden Entertainment-Konzerns Cyclops Media, den Auftrag nicht auf den erwarteten Weg zu bringen vermögen. Das Roman-Projekt schlingert auf exzentrischen Bahnen umher. Einer der Gründe dafür liegt in Bobs Vergangenheit - von dort kehrt immer wieder ein furchtbares Geheimnis zurück, das Bob daran hindert, mit seiner Gegenwart in Übereinstimmung zu kommen ... auch seine überstürzte Flucht in die Provinz und eine Liebelei mit der schönen Elena vermögen die Gespenster von gestern nicht zu bannen! Wenn man den Schicksalen von Bob und Georg aufmerksam folgt, verschwimmen nach kurzer Zeit Fiktion und Realität, und Traum und Bewusstsein verwirren sich. Die menschliche Existenz stürtzt sich beinahe kopfüber in das Meer des Imaginären. Dabei sind „Hohlkörper“ im Grunde wie wir alle: Sie zeichnen sich dadurch aus, dass sie nichts zu verlieren haben. Dafür passt einiges in sie hinein. Da sie ihre Seele verkauft haben, müssen sie nun ihre Haut zu Markte tragen. Angesicht dessen darf natürlich in „Hohlkörper“ die Komik nicht zu kurz kommen! Das Buch liest sich, als hätte Cervantes sich an eine Neufassung von „Der Fänger im Roggen“ gewagt. Oder als hätten Samuel Becketts Wladimir und Estragon das Warten auf Godot aufgegeben und einen Job in einer Werbeagentur angenommen. Dieser Roman aus der Medien-Parallel-Welt ist überdreht, aberwitzig und satirisch-boshaft. Wir werfen einen Blick hinter die Kulissen der Kulissenschieber aus der Welt der Agenturen, der Verlagshäuser, der internationalen Wirklichkeitsgaukler.
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