goethe


Timo John

Adam Friedrich Oeser 1717-1799
Studie über einen Künstler der Empfindsamkeit

XIII.  Quellentexte

 Vorige Seite   Vorblatt   Nächste Seite 

Sämtliche hier abgedruckten Autographen wurden im Verlauf der Arbeit in Auszügen zitiert und werden im folgenden Kapitel erstmals im Zusammenhang zum Teil vollständig veröffentlicht.

 

Quellentext Nr. 1

Moralphilosophische Aufzeichnungen:

Adam Friedrich Oeser schrieb seine Kunstanschauungen nie in einem zusammenhängenden Text nieder. Somit waren von ihm, außer seinem umfangreichen Briefwechsel, seither keine weiteren schriftlichen Zeugnisse bekannt. Während den Recherchen zu der vorliegenden Arbeit, konnte ein bislang unbekannter und unveröffentlichter Text Oesers in der sächsischen Landesbibliothek gefunden werden.[1] Die mit einer Stahlfeder in brauner Tinte geschriebene Aufzeichnung umfaßt 14 Octav-Seiten. Zwar ist das Manuskript nicht signiert, Oesers Handschrift ist aber eindeutig zu er­kennen, als solcher wurde der Autograph auch 1942 über den Berliner Kunsthandel für die Handschriftensamm­lung der Sächsischen Landesbibliothek gekauft.

Die Arbeit ist mit dem Datum 1764 datiert. Zuerst ließ das Datum den Schluß zu, es han­dele sich hier um die Antrittsvorlesung Oesers für die Leipziger Kunstakademie, doch dafür war der Text zu moralphilosophisch angelegt. Da sich der Verfasser im Text aber eindeutig als Künstler zu erkennen gib, so scheint es am naheliegendsten zu vermuten, das Manuskript entstand zu einem Vortrag des 1763 gegrün­deten Diskussionszirkels der „Societät von Gelehrten, schönen Geistern, Künstlern und Kunstförderern“, dem Oeser neben zahlreichen bürgerlichen Honoratioren der Stadt ange­hörte. Dieser Kreis bildete in Leipzig ein wichtiges Diskussionsforum, wo unter anderem auch wichtige Fragen zur Kunst erörtert wurden.[2]

Oeser soll mit der Veröffentlichung des Textes nicht zu einem „pictor philosophus“ gemacht werden, was er mit Sicherheit auch nicht war. Es war für das 18. Jahrhundert keine Selten­heit, daß sich Künstler, wie schon bei den Popularphilosophen gezeigt, zu solch moralischen und philosophischen Ergüssen hinreisen ließen. Dies ist natürlich auch im Zusammenhang mit der Aufklärung zu sehen, die eine wachsende Tendenz zur Bildungskunst hatte und den denkenden Künstler forderte. Vielfach wollten die Künstler sich aus eigenem Interesse als gebildete Künstler darstellen, um ihr eigenes Ansehen in der Gesellschaft zu erhöhen. Es waren die Kunstheoretiker, die die Forderung nach einem gebildeten Künstler erhoben, wenn Winckelmann in seinen „Gedanken über die Nachahmung...“ 1753 schreibt, „Der Pin­sel den der Künstler führet soll in Verstand getunkt sein...“.[3] Ähnliche Forderungen erhebt Sulzer in seiner „Allgemeinen Theorie...“:

„Der große Künstler, der unter den Genien, einen Platz bekommen soll, muß wie Homer [um 2. Hälfte 8. Jhdt. v. Chr.], wie Phidias [um 500 - um 432 v. Chr.] oder wie Händel [1685-1759], außer dem seiner Kunst eigenen Genie, ein großes philosophisches Genie besitzen.“[4]

Der Text gibt mit seiner Morallehre Anweisungen zur Ausübung moralischen Handelns. Oeser macht sich dabei eine Erfahrungsethik zu eigen, um auf der Grundlage der Natur des Menschen auf die Bedingungen für die Verwirklichung moralisch ethischer Grund­sätze und Normen zu verweisen. Die Schrift steht in seiner Aussage eindeutig im Kon­text popularwis­senschaftlicher Intentionen der zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts,[5] die auch im Zusam­menhang um die Diskussion der Empfindsamkeit betrachtet werden können. So gesehen, ist das Manuskript, das bis jetzt das einzige dieser Art aus Oesers Hand ist, nicht ganz unbe­deutend:

 

Text:

„                                                                                                                   1

                                                           1764

Derjenige Fürst, und der allein ist wahrhaftig gros/                                   
welcher das Schwerd ungern zeucht, und frölich in/                                 
die Schaide steckt, welcher auf die Herrschaft das beut,/                        
was die Herrschaft weit überwiegt, und seinen Thron/                              
zu einer Staffel zum Himmel macht./                                                        
Wo liegt dein wahrer Schatz ? Das Geld sagt: „ nicht in /                         
mir „und „nicht in mir, „ Der Demont. Das Gold ist arm;/                          
Indien (?) kann nicht bezahlen; suche ihn in Dir selbst; suche/               
ihn in deinem bloßen Selbst, und finde ihn da.----- Ja/                             
sinne, dir Himmel und Erde zum Erbtheile zu besitzen;/                          
welche die mannichfaltigen Reichthümer genießen;/                                
so die Natur darbeut; ja, was noch herrlicher ist! wel-/                              
che die Reichthümer geben (gaben ?), so sie genießen; welche/            
den Früchten Geschmack, den Wäldern Harmonie schen-/                   
ken, dem Golde, und des Goldes flammenden Urquelle/                        
ihre blendenden Stralen verleihen; durch eine kleine Oeff-/                     
nung, die ein Sandkorn verschließen könnte, auf ein-/                             
mal, die Landschaft der Welt fassen, und die wun-/                                 
derbare Welt, die sie sehen, halb erschaffen. Unsere Sin-/                     
ne
, und unsere Vernunft, sind göttlich. Ohne die ge-/                               
waltige Zauberkraft des künstlichen Auges, würde die/                            


                                                                                                                     
[1a]

Erde noch immer ein rohes, ungefärbtes Chaos seyn. Gegen-/   
stände sind nur die Gelegenheit; unser ist die That; unser/
ist die Leinewand, der Pinsel, und die Farbe, welche die /  
erstaunenswürdigen Gemälde der Natur schildert; und den /        
weiten Tempel der Schöpfung verschönert. Wie Miltons Eva/       
da sie in die See hinabschaute, also macht der Mensch das un-/ 
vergleichliche Bild, das der Mensch bewundert. Sprich denn, soll/
der Mensch alle seine Gedanken aussenden, höhere Wunder/    
in sich selbst vergessen, und an Gegenstände rings um ihn her/ 
sein Erstaunen verschwenden, da doch die Himel ihn zur See-/   
le alles deßen macht, was er sieht ? ---Welch ein Reich-/ 
thum in Sinen, wie diese sind ! Welch ein Reichthum in der/         
 Einbildungskraft die voller Glut, einen noch schönren Schau-/     
platz zu erfinden strebt, als der ist, den die Sinne betrachten./      
Welch ein Schatz in dem fest verwahrenden Geschichtbuche des/          
Gedächtnisses, welches diese Welt, wen sie auch untergienge,/  
aus den dunkeln Schatten belebender Jahre zurükrufen, ihr Bild-/
nis in frischen und hellen Farben, in der Klarheit des Urbilds,/       
aufbehalten, und ihr Schicksal erzählen könte ! Welch ein Reich-/           
thum in dem Verstande, in dieser herrschenden Macht ! welche die/
       
Sinne und: die Einbildungskraft vor ihren Richterstuhl fordert
;       

                                                                                                                    2

sie befragt, billigt, oder tadelt; und aus der Masse die jene dienst-/         
baren Arbeiter
unter ihrer Aufsicht herbeybringen müssen,/                    
aus ihrem geläuterten, und auf der Wagschale der Wahr-/                     
heit genau abgewognen Stoffe, Kunst, und Wissenschaft,/                     
Ordnung und Gesetz bereitet; die starken Grundfeste und/                     
den schönen Bau, die Nahrungsgefäße, und die reizende Anmuth/        
des bürgerlichen Lebens; und welche mit einer Meisterhand /                 
ein vortreffliches Nachbild von dem Plane desjenigen Zeichens (?)/      
dessen huldreicher Geist lange --- lange vorher, ehe das/                      
schwangere Chaos gebahr, des Menschen Glückseligkeit entwarf./       
Welch ein Reichthum in Seelen die sich in die Höhe schwingen,/           
in die Tiefe hinabsenken, umherschweifen, der der Gren-/                      
zen des Orts und der Zeit spotten, und in dem weiten Bezirke-/              
des Geistes, auf einmal, das allmächtige Werde, und den /                    
Schall der Posaune hören ! Die auf der Oberfläche der Schöpfung/       
kühn herumwandeln, und sehen, was war, was ist, und mehr,/                
als jemals seyn wird, und mit der Almacht der Gedanken,/                     
im Felde der Einbildung neue, Schöpfungen entstehen heißen:/             
Seelen, die alles in sich fassen können, was der Höchste gemacht hat,/ 
und auch unmögliche Dinge durchirren. Welch ein Reichthum/              
in Seligkeiten von unendlichem Wachsthume, in unauslöschlichen/       



 

 


                                                                                                                   
[2a]

Leidenschaften, feurig zu begehren, in der Freyheit zu wählen, in/          
der Macht zuerreichen, und in der Dauer; ( o wie steigen deine Schätze)/
in der Dauer, zu verewigen --- eine unumschränkte Seeligkeit !--/           
fragst du, welche Macht im Menschen wohne diese Seeligkeit zu gewinnen ?/    
Ist die  (?)  die Macht der Tugend unbekant ? In Tugend ist unsre gegen-/          
wärtige Ruhe und unser künftiges Kleinod. In der Tugend besteht/         
des Menschen unabhängiges und angebohrnes Vergnügen, wel-/          
ches er nach seinem Willen noch stets vermehren kann;/                      
ihr Besitz ist sicher; ihre Einkünfte sind göttlich./                                      
Wozu soll ein hoch aufgebauter Überfluß, Haufen auf Haufen ?/            
Wozu ? Um nur Mängel zu zeugen, um uns desto nothdürf-/                  
tiger zu machen ? Und dann, dem zugreifenden Volke desto mehr/       
aufzuraffen zu geben ? Sobald als dieser schwache Puls, der faft/         
durch ein Wunderwerk so lange hüpft , von Bewegung ermü-/                
det ist, so fliegen unsere Vorathshäuser gesammelter Klei-/                   
nigkeiten fort, sie fliegen zu Fremden zu Freunden/Feinden (?); suchen /
neue Herren, und nennen den vorigen einen Thoren, wie/                       
sehr haben sie nicht Recht ? weil er sich auf ihr Bleiben ver-/                 
lassen hat. erst, zerstreuen sich unsre Spielwerke, und dann /               
unser Staub.---suchst du den Ueberfluß der Ruhe wegen ?/                   
O erkenne, und beseufze deinen sich selbst zernichtenden Entwurf /     
Reichthümer setzen uns in den Stand, noch reicher zu werden,/            
                                                                                                                    3

und welcher Sterbliche kann der Versuchung, noch reicher zu wer-/       
den
, widerstehen ? Sieh, also legt uns der Ueberfluß, ein/                       
unbarmherziger Zuchtmeister ! neue Arbeiten auf, täglich/                      
andere Arbeiten, ein unendliches Gefolge ! und tödtet die Ru-/               
he, von welcher er doch erst seinen Glanz empfieng. Die Ar-/                
men sind halb so elend, als die Reichen; welche das stol-/                     
ze und mühseelige Vorrecht haben, zugleich  eine döppelte Last/           
von Kummer zu tragen; zugleich die Stacheln des Neides/                     
und des Mangels zu fühlen, eines grausamen Mangels !/                       
Dem beyde Indien (?)nicht abhelfen können.---Ein mäßiges Ver-/          
mögen ist die nöthige und zureichende Nahrung der Zufrieden/              
heit. Großer Reichthum ist ein feister unbehältlicher Wert,/                     
wo nicht gar eine Krankheit; unsere Glückseligkeit wird/                          
dadurch ungesund, oder beschwert. Ein mäßiges Vermögen/                
 ist alles, was wir genießen können. O seyd doch zufrie-/                        
den, wo der Himel nicht mehr geben kann ! Durch Mühe,/                      
wird die Bewegung unserer Lebensgeister, gleich einem/                        
aus der Schleuße fortschießenden Wasserstrande, eine Stun-/             
de lang belebt, doch bald ist ihre Kraft erschöpft, und unsere/                 
Freuden steigen auch nimer über den gemeinen Strom unserer/            
Natur.---/ Viel Gelehrsamkeit zeigt, wie wenig die Sterblichen wissen;/    
viel Güter zeigen, wie wenig die Welt Kinder genießen/                            
können. Aufs höchste belustigen sie uns mit unendlichen Pup-              
penspielen, und erhalten uns in der Kindheit, bis wir zu/                           



                                                                                                                   
[3a]

Staub zerfallen. Gleich wie Affen erstaunt vor einem Spiegel/                 
stehen, weil sie das nicht finden können, was sie doch so                       
deutlich erblicken: Also sehen Menschen, im glänzenden Reichthume/ 
das Angesicht der Glükseligkeit, und wissen nicht, daß es ein Schatten/ 
ist; sondern beschauen, und betasten, und gucken, und gucken wie-/    
der, und wünschen, und wundern sich, daß es immer abwesend            
ist.---Wie wenige könnten den Ueberfluß vom Mangel erra-/                   
then (?) ? Wer der Natur nachlebt, kan selten arm seyn; wer der/          
Einbildung nachlebt, kann nimmer reich sein. Ein Schuldner/                 
ist arm; der Besitzer des Goldes ist dem Glücke schuldig, und zittert/   
vor seiner Macht. Der Besitzer der Vernunft lacht über Glück und /       
Tod. O welch ein Erbgut ist dieses ! Ein Wesen von solcher/                  
eigentümlichen Stärke und Majestät, daß beseßene Welten/                  
es nicht erhöhen, zerstörte Welten es nicht verletzen können;/               
welches seinen glorreichen Lauf fortsetzet; wenn der deinige,                 
O Natur !. Sich endet; zu selig, das Begräbnis der Schöpfung zu/          
betrauern ! Welch ein Schatz ist dieses ! Der Monarch ist ein Bett-/       
ler gegen den Menschen.                                                                          
Unsterblich! Jahrhunderte vergangen, und doch nichts verlohren !         
Ein Morgen ohne Abend. Eine Laufbahn ohne Ziel ! Durch /                    
einen unendlichen Fortgang unverkürtzt ! Eine ewig künf-/                      
tige Zukunft ! Ein Leben, das am Ende der Ausrechnung/                       
imer von neuem anfängt ! Das ist die Beschreibung einer/                      
Gottheit ! Das ist die Beschreibung des geringsten Sclaven:                  
                                                                                                                    4

Unter steht sich denn der Stolze den geringsten Sclaven zu verach-/    
ten ? Der geringste Sclave nimt an seiner höchsten Ehre theil/              
hochmüthiger ! welchem vor der niedern Welt so ekelt ! Der/                  
rechtmäßige Stolz der Menschen, schließt die Demuth in sich/              
ein (?); läßt sich zu dem Niedrigsten herab .; ist zu groß, ge-/                 
geringere zu finden ; Alle unsterblich ! Brüder Aller ! und/                        
ewige Eigenthümer deiner Liebe./                                                             
O warum ist die Gottheit so gütig ! Erstaunend über alles/                       
Erstaunen ! Der Himel ist unsere Belohnung-----für den /                        
hinnieden genoßenen Himmel./                                                                
Wir erröthen, sobald wir in unsern Absichten auf ein/                               
Lob ertappet werden, wann wir es gleich für die besten/                           
Tathen, und von den besten Menschen verlangen; und war-/                  
um ? Weil wir unsterblich sind. Die göttliche Kunst hat /                          
der Seele den Leib zum Aufseher gegeben; der gütige /                          
Himel lehret unser Blut moralisch fließen ; heißt/                                     
es in die glühende Wange hinaufsteigend und dort dem/                         
kleinen Herzen seinen unrühmlichen Zweck vorwerfen/                           
welches sich herabneigt, um sich vom Menschen eine Würde zu /        
erschmeicheln; indessen daß über uns, in einem fürchterlichen /           
Gewichte, weit mehr als Menschen sitzen, und unendlichen/                  
Ruhm und Adel austheilen./                                                                      
Nicht Könige allein, jeder Ackersmann hat auch seinen Ehr-/                 
geitz; kein Sultan ist hochmüthiger, als sein gefesselter/                         

                                                                                                                   
[4a]

Sclave. Sclaven bauen ihre kleinen Babylone von Stroh, sprechen in /  
ihrem Herzen dem stolzen Assyrer nach, und ruffen aus: „ Sehet /        
die Wunder meiner Macht, und warum ? Weil Sie so unsterb-/               
lich
sind wie ihr Herr; und unsterbliche Seelen müssen sich be-             
ständig nach etwas Großem erheben; nach dem Schimmer oder/         
dem Golde; nach dem Lobe der Sterblichen, oder nach dem/                 
Lobe des Himmels.                                                                                   
Der erste Mensch der unverderbten Natur ist eine unendliche/               
Glükseeligkeit
, die Vernichtung ist ein späterer Gedanke; ein /               
ungeheurer Afterwunsch; der nicht eher, als nach dem Tode der /          
Tugend gebohren wird. Und ach welch ein finstrer Abgrund/                    
von Grauen liegt noch darinnen verborgen ! Denn kein Mensch/            
hat jemals vernichtet zu seyn gewünscht; der nicht, erst, die /                
Vertilgung der Gottheit gewünscht hätte.                                                  
Weil wir unsterblich sind, darum bezeugen Gottheiten dem/                    
Staube die wunderbarste Hochachtung. Daher schaut der /                    
Himel mit allen seinen Augen auf die Erde herab:/                                   
Daher sind seine Blicke beständig auf der Seele erhabnen/                    
Werth geheftet: Daher hat die Seele droben ihre Anhänger,/                   
und jeder Gedanke seinen Richter: Daher hat der Erdenklos,/                
der schnöde Erdenklos! Engel zu Wächtern, und jeder Wäch-               
ter einen brennenden Eifer für sein Amt: Daher sind, im /                        
Allerheiligsten Gottes, von Ewigkeit her, über des Menschen/                
                                                                                                                    5

Schiksal hohe Rathschläge gepflogen worden./                                       
Die Tugenden entspringen aus der Unsterblichkeit; ist die-/                    
se Wurzel ausgerottet, so verwelken und streben sie. Einer/                  
Gottheit glauben, was würde dieses fruchtent Strafe und /                       
Belohnungen machen, daß Gott angebetet wird; und Furcht/                  
und Hoffnung geben dem Gewissen alle seine Stärke/                            
gleich wie in der sterbenden Mutter das Kind stirbt: Also/                        
muß, mit der Unsterblichkeit auch die Tugend umkommen./                  
Wer mir sagt daß er die Ewigkeit seiner Seele leugne/                            
der prale sonst, womit er wolle, er hat mir gesagt, daß/                            
er ein Bösewicht sey. Es ist seine Pflicht nur sich allein /                        
zu lieben, und den Untergang des menschlichen Geschlechts/              
gleichgültig anzusehen , wenn Er nur zufrieden ist. Wenn/                       
dieses Lebens Vortheil ihn zu der That anreizt, warum/                           
sollte er nicht sein Vaterland verkaufen, seinen Vater/                            
erwürgen ? Es ist Tugend, nach unserm höchsten Gute zu /                  
trachten (?); und sein höchstes, sein einziges Gut ist hier./                     
Geiz und Ehrsucht, welche der Weise verschmäht, sind die /                 
vollkommenste Weisheit, so lange Menschen Thoren sind, und/           
meynen, daß ein Rasen, oder ein Leichenstein, Alles bedecke.---/         
Nein ! last uns die Tugend nicht länger für ein Gebot des /                      
Himels halten. Würde der Himel die Tugend ganz verar-/                       
men
lassen, wenn er sie liebte ?---Wer sich einbildet, daß                      



                                                                                                                   
[5a]

in kurzer Zeit der ganze Mensch, sterben werde, der ist schon todt,/      
an dem lebt nichts mehr , als das Thier.                                                   
Der Mensch soll so glücklich werden, als es der Mensch er-/                 
laubt
?. Nicht allein derMensch, sondern alle vernünftige /                       
Wesen sind vom Himel mit einer herrlichen, aber furcht-/                       
baren Macht ausgerüstet, seinen eignen huldreichen/                             
Absichten entgegen zu arbeiten; ohne diese Macht wären/                     
Menschen und Engel nichts mehr, als leidende Werk-/                           
zeuge, die weder Lob, noch Tadel, verdienen. Eine ver-/                         
nünftige Natur erfordert zu ihrem Wesen das Vermögen/                        
so glücklich, oder elend, zu seyn, als wir seyn wollen;/                            
sonst würde die müssige Vernunft nichts zu thun finden; und/                 
wer der Fähigkeit unglücklich zu werden, gern beraubt seyn/                  
möchte, der wünscht zugleich des Glückes unfähig zu seyn. der/          
Himel will unsere Wohlfahrt, unser Verderben läst er zu,/                        
er ladet uns zärtlich ein, aber er zwingt uns nicht; der Him-/                    
mel überredet nur, der allmächtige Mensch beschließt, der Mensch /    
ist der Urheber ewiger Schicksaale./                                                        
Was kann den Wunsch nach einem andern Leben verrichten (?)          
Wenn wir das Künftige fürchten, so wünschen wir es nicht/                     
mehr; und wenn wir es nicht mehr wünschen, so streben/                       
wir, es nicht zu glauben. Siehe, Ungläubiger ! „Also wird/                         
durch den Unglauben unsre Bosheit verrathen, und das/                        
ist nicht die einzige Entdeckungung ! Erröthe wo nicht über                     
                                                                                                                    6

Deine Bosheit, doch über deine Heucheley. Du fürchtest/                       
das Künftige ? Wie ? Du bist ein Ungläubiger, und fürch-/                       
test dich ? Was fürchtest Du denn ? Einen Traum ? Eine /                     
Fabel ? Siehest du wohl, daß deine Furcht ein anders Leben/                 
wie wohl ungern, doch eben darum desto stärker beweist ? Wie/            
stark bejahet nicht der Unglaube das was er leugnet ! Er be-/                 
hauptet
, unversehens, ein unsterbliches Leben. „ O Wunder !/               
der Unglaube wird ein Glaubensbekenntniß, wird ein/                              
Bekenntnis unserer Sünden; und abtrünnige Feinde des/                        
Christhentums, sind, hierinnen ; rechtgläubige Lehrer./                           
Unsere Ungläubigen sind des Satans. Heuchler; Sie ver-/                      
sprechen die schrecklichsten Thaten und am Ende betriegen (?)/          
sie ihn. Sobald als nur Gedanken ihr leichtsinniges Hertz be-/                
suchen, ( und es werden sich Gedanken eindrängen,) so dienen/          
sie, wie er, sie zittern, und glauben./                                                          
Von reinen Sitten zu reinem höhern Glauben aufsteigen, das/                
ist der unvermeidliche Schwung der Natur, der Glaube ist/                     
nicht die Arbeit, sondern die Ruhe der Vernunft./                                     
Lies und verwahre jenes heilige Buch; ein Buch, wo die /                         
Unsterblichkeit in vollem Glantze stralt, ein Buch, welches/                    
die ganze Schöpfung nicht hervorbringen konnte, welches die letze/      
Flamme nicht vertilgen soll. Nein; in den Trümmern der/                         
Natur wird kein einziger Buchstabe dorten verlohren gehen;/                  
es steht mit ewiger Schrift in Götterherzen eingegraben.                         

                                                                                                                   
[6a]

Der Fröliche! der Geschäftige! Beyde sind einander gleich,/         
obwohl unähnlich; gleich in ihrer Weisheit, und nur auf verschied-/           
ne Art weise. der eine tanzt durch blühende Auen, der an-/
dere arbeitet sich durch öde Wüstuneÿen, in den Tod hinab.-Die/
Scenen der Geschäfte sagen uns,--“was die Menschen sind;“/    
sie Scenen der Wollust.--“was alles Uebrige ist.“   
Last uns doch nur die Geschichte der Welt durchblättern; was /   
finden wir da sonst, als die Spiele des täuschenden Glückes./      
oder die grausamen Forderungen der Natur. Des Weibes Arglist, oder/  
 des Mannes Rachgier, und unendliche Unmenschlichkeiten (?) gegen/ 
den Menschen. Selten ertönt die Posaune des Gerüchts, da sie/ 
uns nicht gleich der Sterbeglocke, eine betrübte Post bringt: Wie/
bläst sie nicht stündlich des Menschen Unglück durch die hor-/   
chende Welt herum ! der Mensch ist die unaufhörliche Erzählung /          
der alten geschwätzigen Zeit; eine traurige Erzählung ! welche/     
schon bey dem Paradiese anfängt. Die Stunden, ihre Töchter,/    
erzählen eine nach der andern eine tragische Begebenheit, welche/         
zuweilen mit einem albernen lustigen Nachspiele beschlossen/    
wird. und erfüllen ihr Jahrbuch mit menschlichem Jamer./
Ach ! Die Welt ist ein noch strengerer Lehrmeister, als /   
die strengsten unserer Jugend. Ihre Vorschriften sind schwer, und /        
unsers Fleißes sehr unwürdig; wir verlernen darüber alles,/           
was unsre tugendhafte Natur uns lehrte, oder was der schönen/   
Tugend Sachwalter, die Bücher, uns einflößten.

                                                                                                                    7

Indem wir mit den Lastern der Welt kämpfen, so fühlen/    
wir auch sehr oft ihr ansteckendes Gift, wenn uns etwas gerin-/    
geres, als eine himlische Tugend, beschützt.         
Ich wünsche demjenigen Glück, der zum Lügen zu einfältig ist;/   
dessen schwache Natur von der Wahrheit in beständiger Furcht/
gehalten wird. Seine Unfähigkeit ist sein Ruhm. Es ist groß, es/   
ist männlich, die Verstellung zu verachten; es zeigt unsern/          
Muth, oder unsere Stärke.    
Die Kenntniß der Welt wird entweder unser Hertz dem/     
Himmel schenken, oder uns, lange vor unserm Tode, zu/ 
Teufeln machen./      
Alles Vergnügen entspringt aus einem reinen Geiste; und aus ei-   
nem ruhigen Hertzen unsre ganze Ruhe./   
Derjenige Mann lebt groß, was für ein Schiksal, was für/   
ein Ruhm ihm auch beschieden sein mag, nur der lebt goß wel-/   
cher groß stirbt; und von muthiger Hoffnung begeistert, da/          
frohlockt, wo Helden verzweifeln werden./    
Wenn der Allmächtige von seinem Throne herniederschaut,/       
so sieht er auf Erden nichts größers, als ein rechtschaffnes und/ 
demüthiges Herz, ein demüthiges Herz ist Seine Wohnung ! Sein/          
zweyter Sitz; und des Himels Nebenbuhler im Range ! Der ver-   
borgene Pfad, die geheimen Handlungen des Menschen werden,/           
wenn sie edel sind „ die alleredelsten von unserm ganzen Le-/      
ben heißen. O wie hoch thront über der Ehre des Ehrgei-/ 
zigen der herrlichen Besitzer eines unbekanten Ruhms; dessen  
bescheidener Werth here von Zeugen und Nacheiferern, des Le-/

                                                                                                                    [7a]

bens heilige Schatten liebt, wo Götter mit Menschen umgehen;/             
und eine weit über alle Begriffe, der Welt erhabne (?), Ruhe lä-/              
chelt. !                                                                                                        
Die Menschen loben allezeit wider ihren Willen, und mischen/                
so viel Lästerungen, als Sie können, darunter. Die treulose Göt-            
tin
des Gerüchts hat eben sowohl ihr leises Gemurmel, als/                     
ihre Posaume. Unsre Eitelkeit wird gekitzelt, weil wir nicht/                      
Alles hören./                                                                                               
Unsere Ehre steigt, so wie unser Hochmuth sinkt; wo die Pra-/              
lerey aufhört, da fängt die wahre Würde an./                                            
Wer die Welt um ihren Beyfall bittet, der erweist ihr da-                           
rinnen einen Gefallen; er vergnügt des Menschen Neigung,/                  
etwas zu versagen./
                                                                                   
Wo dir eine (?), künftige Unlust zuruft „Hüte dich:“ Da soll das                
Vergnügen sich deiner bemeistern, wenn es gleich aus keiner/              
Tugend entspringt. Es ist ein Balsam des Lebens, und/                          
Erkenntlichkeit gegen den Himmel; wie kalt ist nicht unser/                     
Dank für unempfundene Wohlthaten ! ---der Himmel,/                            
unsre Nebenmenschen, und wir selbst ! Wenn diese nicht/                    
beleidigt werden, so labe dich mit starken Zügen; je mehr                       
du alsdann aus dem Becher des Vergnügens trinkst, desto gött-           
licher wirst du; Engel sind Engel, weil sie sich droben/                             
dem Vergnügen überlassen, die unbereute Wollust macht/                    
einen Gott./                                                                                                
Kein Mensch hat jemals ein glückliches Leben durch ein/                       
                                                                                                                    8

Ungefähr, gefunden; oder es, mit einem Wunsche, sich er-/         
höhet, es ist eine Kunst wir müssen es lernen; und es mit/
unermüdeter Arbeit lernen, oder es verlieren, und in unse-/          
rer Glückseeligkeit ganz und gar unwissend bleiben. Die/  
Wolken können vieleicht Titel und Güter auf uns herab-/   
regnen; der Reichthum kann vielleicht das Suchen; aber die/       
Weisheit muß gesucht werden; allein, wie ungleich ist sie /
nicht allen andern Dingen, die wir hinnieden zu suchen/     
pflegen ! Sie wird nimmer vergebens gesucht.“      

 

Quellentext Nr. 2

Eigenhändige Abschrift Oeser Brief an Riedel:

„Für die Ehre, die Sie, schätzbarer Freund, mir durch die genaueste Zuschrift erweisen, danke ich Ihnen von gantzem Herzen; ich bin erfreut über die Nachricht daß Winckel­manns Geschichte der Kunst unter Ihrer Aufsicht verbessert erscheinen soll. Ich glaube, Sie werden den Plan Winckelmanns, nach welchem er gearbeitet, einsehen und Ihre Fähig­keiten dazu gewonnen, der feinen Welt eine Arbeit liefern, die allen Dank verdienet. Was meine wenige historische Kenntnis von Winkelmanns Leben betrift, [ich lernte ihn in der bünauischen Bibliotheq zuerst kennen] so [betrifft(?)] dieses einen sehr kleinen Zeitraum. Es ist derselbe ungefähr 1754 u.55, der er bey mir wohnte, und der Plan zu seiner Italieni­schen Reise gemacht wurde. Wir waren vertraute Freunde. Ich kann wohl sagen, daß ich unter den Menschenkindern seinesgleichen nicht gefunden habe, der zur Gesellschaft, wo Verstand und Einsicht erfordert wurde begabter war als er, und, wo Scherz und Freude nöthig, war er der alleruntauglichste und sich selbst zur Last. Bey seinem fürtreflichen Hertzen wußte er gar nicht, was Mißtrauen war, sich zu verstellen war ihm gantz unmög­lich. Er fand in nichts seine Zufriedenheit als seine Ansichten zu erweitern. Das Studium der Alten war seine Lieblingsgeschäfte, und dieser opferte er alles auf. Er stand genauig­lich frühe um 4 höchstens 5 Uhr auf, nahm etwas Tee zu sich, und grif nach seinen Freun­den. Diese waren Homer, Denophon, Herodotus oder Duritites, und laß laut 2 bis 3 Stunden beym auf und abgehen darinnen, dann nahm er noch andere Bücher zur Geschichte zur Hand, die er zu seinem Arbeiten in der Geschichte nöthig hatte. Alles was er unternahm, geschah mit einer männlichen Standhaftigkeit, welche ein anhaltender Flaiß unterstützte.              Ihr                                                       ergebener Freund

Adam Friedrich Oeser“[6]

 

 

Quellentext Nr. 3

Brief Oesers an Herzogin Anna Amalia nach Weimar        
 

„Durchlauchtigste Herzoginn!

Gnädigste Herzoginn! und Frau.

Eur. Durchlaucht höchst gnädige Zuschriften haben die Überbringer derselben, mir unver­züglich eingehändigt. Wie oft habe ich nicht schon bey dieser Veranlaßung bekennen müßen, daß das Gefühl von Amaliens Größe der Seele, die sich immer so gleich bleibt, mich mit der innigsten und lebhaftesten Verehrung und Dankbarkeit erfüllet, aber mir auch keinen Worten übrig läßt, diese Gesinnungen würdig genug auszudrücken ! Eur. Durchlaucht haben indeßen dieses stumme Bekenntniß immer mit so gnädiger Nachsicht aufgenommen, daß ich den Muth nicht verliere, auch dies mal meine Zuflucht dazu zu nehmen.

Ungefähr 6 Wochen nach der mir unvergeßlichen Reise bekam ich 4 vortreffliche Blätter dem alten Wagner, die ich durch den jungen Grafen von Bagell (?), welcher meine Adreße an Tischbein von mir verlangte, überschickte. Nach Verlauf einiger Monate kam der Graf nach Leipzig zurück, und brachte mir Brief, und Kupferstiche wieder, weil Krankheit und andere Vorfälle seinen Brief nach Baßel verhindert hatten. Ich mußte sie also zum zweytenmale absenden, und nunmehr werden sie gewiß in Tischbeins Händen seyn, und seinen Beyfall haben. Tischbein hat mir von dem schönen Pousinschen Gemälden eine Zeichnung versprochen, die ich entweder völliger auszeichen, oder copieren, und so dann eur: Durchlaucht unterthänigst zu Füßen legen werde. Einstweilen unterstehe ich mich, beykommende Blättchen, als Erläuterung einer Zeitungsnachricht, die wir erhalten haben, in geziemender Ehrfurcht zu überreichen. Es lebt nämlich in Rom ein junger Künstler, namens Moore, ein Engländer, der sich weder durch Gefahr noch Hize, noch Armuth abhalten läßt, seltene Reize der Natur auszuspüren, und aufs Papier zu brin­gen. Diese Zeichnung von den Wasserfällen bey Veccino Terni, auf dem Wege nach Rom nach Loretto, zu denen man ohne Wegweiser, und ohne die gefährlichen Abgründe zu durchklettern, nicht gelangen kann, geben einen beweiß davon. das Wasser soll von einer solchen Höhe herabstürzen, daß ein Theil davon, bevor es den Boden erreicht, zu Wolken wird, die über die Berge hinziehen. Wann nun Eur. Durchlaucht von diesem Künstler, und seinen Werken, oder von diesen wunderbaren Sinnen der Natur, etwas lesen: so würde diese Zeichnung, eine Beschreibung vielleicht etwas deutlicher zu machen fähig seyn. Alle Entwürfe dieses jungen Künstlers sind groß und bewundernswürdig; gleichwohl ist er erst vor kurzem, [...], aus der Dunkelheit gezogen worden; Haikert hingegen der ohne weitere Mahl, die Natur nach­ahmt, wie er sie findet spielt als Landschaftsmaler die größte Rolle. Der Rath Reißenstein, der den Cicerone macht führt alle Fremden zu ihm, und Haikert bewirthet die Fremden Herrschaften auf seinem gemietheten Landhauße, aufs prächtigste zu vielen Tagen, daß diese in Verlegenheit kommen, und Arbeiten kaufen, und theuer bezahlen. Es folgt in aller Unterthänigkeit, auch ein Versuch von Eur: Durchlaucht Bildniß en miniatur, ich würde mich sehr glücklich schätzen, wenn es hohen Beyfall erholt, auch in Rücksicht auf den Kopfpuz, der ein unvollkommener Entwurf ist, Eur: Durchlaucht gnädigen Auftrag, in Er­füllung zu bringen.

Ihro Durchlaucht der Herzog, werden, unsren eifrigsten Wünschen gemäß, in hohem Wohlseyn wieder in Weimar eingetroffen seyn, Liebe und Bewunderung ist Demselben alenthalben nachgefolgt; und Seiner Gnade, und Herablassung sprach man im Lager mit Entzücken.

Des jungen Toblers Bekanntschaft, die ich Eur. Durchlaucht hoher Gnade zu verdanken habe, hat mich erfreuet, ich habe in ihm einen endlichen Schweizer gefunden.

Mit der unaussprechlichsten Verehrung, lege ich mich und die meinigen, Euer. Durch­laucht zu Füßen, und empfehlen uns (?) vor hoher Gnade, der ich in tiefster Unterthänig­keit erstrebe.

Durchlauchtigste Herzogin !

Gnädigste Herzogin und Frau !                                 bin: Durchlauchtigst

Leipzig                                                       untertänigst gehorsam  
den 8. Juli                                                 
1781                                                          Adam Friedrich Oeser“
[7]

 

 

Quellentext Nr. 4    

Brief Oesers an Goethe nach Weimar:


„Hochedelgebohrener Herr Legations Rath

Sie wollen ein sinnliches Bild des immerwehrenden Glücks mit Geschmack ausgedrückt haben, da helfen die strengen Mathematischen Wahrheiten nichts, erdenken Sie lieber et­was mit Ihrer strengen, Mathematic daß die Kugel gantz frey in der Luft schwebet, so er­reichen Sie das, was bey jedem Bilde die erste Pflicht seyn muß: den denkenden Geist zu beschäftigen, so erreichen Sie den höchsten Grat dieser Hyroklife, Suchen Sie ums Him­melswillen keine Schulfüchsereyen im Werden des Geschmacks, was dem Auge plump und schwerfällig erscheint, weg damit das ist dasjenige welches wie das Magere alles ver­derbet, bleiben Sie bey der kleinen Idee so ich entworfen, so wird Ihr Bild gut ausfallen, und die Kugel ist nach ihrem Platz wo sie aufgestellet wird, groß genug, wenn sie 16. bis 18. Zoll im Durchschnitt ist, die Flügel bereichern das Bild genug, und vermuthlich sehen Sie warum ich die Wolke gemacht habe. Schreiben Sie mir bald wieder, so will ich zur Ku­gel anstallt machen.

                                                                            dero

es ist gut wenn Sie    
alles auf einen erhöhten        
Posten setzen dero eine       
Pöschung von 45. Grad hat

ergebenster

Leipzig d. 16. Jan. 1777                                Adam Friedrich Oeser“         

 


[quer über den Rand geschrieben]:

„wäre die Kugel größer als der Cubus, so würde es eine unwißenheit verrathen.“ [8].

 

 

Quellentext Nr. 5

Brief Oeser an von Fritsch nach Weimar:

„Hochwohlgeborener Herr

Hoch hochzuehrender Legations Rath

Ich habe mir fest vorgesetzet Eur. Hochwohlgeboren niemals etwas Unangenehmes zu schreiben und das ist die Ursache daß ich so lange stille geschwiegen. Es hat mir an Leu­ten gefehlet ohne denen ich nichts nütze in Dahlen gewesen wär, ich habe den vergangenen Winter zwey Architecturmahler nach Dahlen bedungen und wie ich zu Ostern dieselben haben wollte, so wurden sie bey einem neuen Theater angeleget, wo sie bis itzo gearbeitet. Müllern konnte ich auch nicht bekommen indem er verreiste, und mit schlechten Leuten ist. Sr. Excellenz und mir nicht gedienet. Auserdem ist die ganz Sache und meine Bemühungen dahin gegangen mich von Dreßden loß zu machen und die dahlische Arbeit als die letzte in Sachsen zu vollenden, man hat mir vorteilhafte Vorschläge zu einem anderen Hofe gethan, die ich mit beyden Händen ergreife in dem es in Dreßden alle Tage schlechter wird, man fängt jetzo an das drittel von denen kleinen Besoldungen einzuziehen, und einige muth­maßen daß es auch an die großen kommen wird, und man bezahlet doch nichts an diejeni­gen welche vor Arbeit zu fordern haben. Sie können leicht urtheilen in was (für) Troublen mich die Ausführung dieses Plans setzet, einandermahl will ich Ihnen meinen Kummer ausführlicher schreiben. Ich habe seyner Durchlaucht des Herzogs von Weymar Portrait in lebensgröße zu Pferde und ein Kniestück in der Arbeit und fast fertig, und ich wollte allebeyde mit nach Dahlen nehmen, um sie nach dem Original zu corrigieren.Deritzo bitte ich Eur.Hochwohlgeb. inständigst nach Dero mir jederzeit erwiesenen Gewogenheit, Ihro Excellenz des Herrn Grafen Gnade mir beyzubehalten und binnen 6 Wochen sollen die Portraits in Eißenach angelangt seyn, und ich werde mich um selbiger Zeit in Dahlen be­finden, um den Saal dieses Jahr fertig zu machen. Die wahre Größe Sr. Excellenc und die Gnadenbezeugungen welche mir wiederfahren sind Ursache, daß niemand in der Welt ist dem ich mit größerer Freude und gehorsamster Bereitwilligkeit diene als Sr. Exsellenc. Beyghend übersende ich die Zeichnung zum Saal, ich habe verschiedene Versuche mit Scheuchtzers Bibel gewaget, aber sie hat mir wenig hülfe geleistet, weil die Objecte dar­selbst zu klein sind, und mein Saal bekam (?) das Aussehen einer Apotheke, also verließ ich dergleichen Dinge, und suche das ganze Thema durch Figuren auszudrücken. Oben im Plafonds ist die Betrachtung der Natur nebst dem Studio derselben; an einer Seite die Winde wie sie die Wolken zusammentreiben, welche Gewitter Verursachen; auf der ande­ren Seite die Elemente. Und unten im Perspective einige neu erfundenen Instrumente in der Physic zum ei(nen): die Electricitäts Maschine die dadurch erklärte Bewegung des Weltgebäudes; auf dem Geländer liegen einige Bücher die zur Sache gehören, darunter Scheuchtzers Bibel mit ist. Ich glaube auf diese Art und Weise wird die Architectur nicht verstellet, und der sicherste Weg ist unstreitig das Reelle zu wählen. Den original =Riß kann ich nicht wohl überschicken, in dem ich den Plafond in Öl zu meinem Gebrauch ge­machet und diesen müßte ich erst verfertigen ehe ich auf dero letzteres geehrtestes Schrei­ben antworten könnte, Bey ungezogenene Umständen lobe/lebe ich das Vertrauen daß die­selben mich bey Ihro Excellenz bestens entschuldigen werden. Ich verehre Sie zeitlebens als meinen Wohltäter und großmächtigen Freund und verharre mit vollkommenstem Respect.

                                                                              Eur. Hochwohlgeboren Gnaden
Dreßden d. 3. Juli 1755                                               unterthänigster Diener       
                                                                                            Adam Friedrich Oeser“
[9]         

 

 

Quellentext Nr. 6

Brief Oesers an Freiherr v. Fritsch nach Weimar:  

„[...] Ich werde mich auch aufs äußerste bestreben das Begehren, damit der Saal dieses Jahr gut und fertig gemacht werde, gehorsamst zu erfüllen. was das Portrait anbetrifft, so kann ich Eur. Hochwohlgeb. versichern, daß selbiges schon zu Anfang dieses Monats fer­tig gedeihe, ich habe beynahe wie Apelles[10] welchen ich mich nur in diesem Stücke ver­gleiche zu sehen und aufgesetzt manches Urtheil darüber gehört, und was ich vor gründ­lich gefunden das habe zu verbeßern gesuchet. Niemand hat mir mehr Mühe gemacht als der Königl. H. Bereiter (?), sie haben auf mein Begehren des Herzog seine Stellung die Action des Pferdes so scharf critisiret, daß ich Mühe hatte, um nicht mehr verwirrt als belehrt zu werden: indem dieser H. ihr Metier zwar gutverstehen mögen aber ich hätte gewünschet, daß ich einen darunter gefunden, welcher auch hatte mahlen können, mit einem Worte: ich habe so lange verbessert und geändert bis es dar gut gefunden worden. Eur. Hochwohlgeboren kann ich übrigens nicht vorhalten, wie wunderlich es mir mit diesem Stücke gegangen. Ich machte, die Disposition anfangs im kleinen, wie ich den Her­zog zu Pferde in einer angenehemen Gegend mahlen wollte und fing alsdem mein Werk ins große zu untermahlen an, als ich nun solches im großen beurtheilte, so fand ich, daß es nicht übell stehn werde, wenn es etwas reicher ausviele. Ich machte also noch zwey Figuren zu Pferde hinter den Herzoge zur Begleitung dazu, und entlich kam auch ein Läufer neben dem Pferde zu stehen. Wie es darauf zum ausmahlen kam, so wurde unter der Hand von ohngefähr ein H. Kammerjunker und etwa eine Creatur eines Leib-Schützens aus denen hinteren Figuern, ich ging herby weiter mit mir zu Rathe, und dachte bey mir selber was wird die Welt urtheilen, wenn ein Hertzog v. Sachsen zu unsern Zeiten in lebensgröße und zu Pferde im größten Staat, nur einen Kammerjunker und einen Jäger zu seinen Begleitern hat ? Ich machte also aus diesen beyden Maennern einen Oberhof­meister und Oberststallmeister, und stellte hinter diese noch einen Pagen dazu, und har­monierte also mit unseren Zeiten beßer. Ja nun ,fiel mir wieder ein, was wird man zu diesem Bilde in Gotha sagen ? Man wird gewiß die Wahrheit ungescheut gestehen, daß natürlicher weise diese 3 Cavaliere deren Originalen im geringsten nicht gleichen, und noch des größten Fehlers zu gedenken so ist ja kein einziger Reiterknecht beym Herren. O. schau werden sie ausrufen, der Mahler muß nichts wißen und keine Gedanken haben ! Dergleichen Schwierigkeiten, und über die verzweifelte Rangordnung in einem Gemälde wurde ich entlich so böße, daß ich meinen Pinsel wie Hercules die Keule ergriff und alles was Mansen war aus dem Felde jagte. Ich wollte, ja was denn ? Zu meinem schönen und jungen Herzoge, lauter hüpsche Madgen. Und diese sind auch stehen geblieben. Ich bin mit allem fertig und hiermit endiget sich die ganze Historie dieses Gemäldes, und also auch mein Geschwätz, welches ein so großmüthiger Freund und Gönner mir gütigst verge­ben wird. Sobald ich nur sehe das sich die Bilder ohne Schaden rollen läßet; packe ich ein und schicke sie fort. damit dieselben aber auch recht förmlich wissen mögen was die gedachten Mädchen bey dem Gemälde wollen, so werde ich eine Erklärung zu dem Bilde legen und mir deroselbst Beurtheilung ob ich reussiret habe oder nicht darüber ausbitten. Ich verharre mit der ersinnlichsten Hochachtung

                                    Eur. Hochwohlgebohren

Dreßden

den. 15 Aug. 1755                                  untertänigster

                                                                         Adam Friedrich Oeser“[11]

 


 

Quellentext Nr. 7

v.   Windisch, Erklärung zum Pressburger Altar von Oeser:

 

„Das Altarblatt, welches Herr Professor Oeser in Leipzig, für die neuerbaute/ evangelische Kirche in Preßburg verfertigt hat, ist ungefähr 7 Schuhe/ hoch und 4 Schuhe breit.- Es stellt Jehsum vor, wie er mit/ zween Jüngern zu Emaus, das Abendbrot nimmt.

Die Wahl der Erfindung, so, wie der Zusammensetzung, ist dem ernst-/haften Gegenstande völlig gemäß. In einem, so, wie in dem andren dieser Theile der Kunst, herrschet ädle Einfalt so wohl in den Figuren, als in den übrigen Stücken des Gemäldes.- Der Künstler hat den Augenblick gewählt, wo sich Christus eben zu erkennen giebt, und wo er folglich Verwunderung, und Ehrfurcht, in die zwo Figuren der Jünger anbringe, und Christum, als seine Hauptfigur da-/ durch um so viel bedeutender machen konnte.- Christus erhebt redend die rechte Hand, die linke hält er auf dem Brodte/ das neben ihm liegt. - Die Stellung dieser Hauptfigur ist ohne Schwulst, und Zwang, groß und erhaben. - Die Lampe, die horizontal über dem Mittelpunkt der ganzen Gruppe hängt, setzet die Figur des Heilands, die fast ganz profil ist, theils in starkem Schatten, theils in ein sehr künstliches Helldunkel. Mehr Licht erhalten die zween Jünger, deren der eine, voll Verwunderung, sich noch erst von der wirklichen Gegenwart Christi zu überzeugen suchet; der andre aber, schon voll Ueberzeugung, mit Gesicht, und Stellung, eine auserh(?)nd erfurcht ausdrückt. - Auch diese zwo Figuren, sind sehr gut charakterisiert, und machen gegen die Hauptfigur, den erforderlichen Contrast. - In dem Hintergrund sehet man eine Abenddämmerung, welche die ganze Bedeutung des Stücks gleichsam schließet. Da übrigens die Bestimmung dieses Stücks ist, um auf die ziemliche / Weite vom Auge aufgestellt zu werden, so hat der Künstler bey der Ausarbeitung desselben, hauptsächlich dahin gezielet, die groeßten und eigentlichen Hauptteile, und die ganze Gruppe in einer harmonischen Verbindung, dem Auge recht deutlich, und auserh(?)nd zu machen; verleihe seinen Entzweck er auch durch die vortreffliche Wahl, und Austheilung des Lichts, und Schattens, sehr glücklich erreichet hat.“

 

Zeitgenössische Textunterschrift:

„Diese Erklärung des von Oeser seiner Vaterstadt und der protestantischen Kirche gewiedmete Altarblattes ist von dem bedeutenden ungarischen Geschichtsschreiber von Windisch /geschrieben.“[12]


 

Quellentext Nr. 8

„Äestehtisches Wörterbuch über die bildenden Künste...“: „Kirchenmahlerei“:

„Es kann bei der Aufklärung unsrer Zeiten wohl nicht mehr die Frage seyn, ob sich Werke der bildenden Kunst in den Kirchen mit dem Zwecke der Gottesverehrung vertragen. Alle diejenigen, welche die öffentliche gemeinschaftliche Gottesverehrung aus dem richtigen Gesichtspunkte betrachten, sind gewiß darüber einig, daß wahrhaft schöne und ange­messene Werke der bildenden Kunst unendlich dazu beitragen, den Gemüthern der Ver­sammelten diejenige Stimmung zu geben und sie in ihnen zu unterhalten, welche nach der Absicht dieser Vereinigung unter inneren herrschen soll. Der Zweck der öffentlichen ge­meinschaftlichen Gottesverehrung ist nicht bloßer Unterricht, (dieser muß durch Anstalten anderer Art bewirkt werden) vielmehr Belebung, Bekräftigung, Erhöhung des Glaubens und der Hoffnung, Befestigung gottesfürchtiger, weltbürgerlicher und patriotischer Gesinnung. Es soll also durch jede dabei zu treffende Anstalt nicht bloß auf das Erkenntnißvermögen, sondern auch auf Begehrungs und Gefühlsvermögen gewirkt werden. Kenntnisse und Ueberzeugungen von Gott und Bestimmung des Menschen, welche schon vorher gefaßt worden waren, sollen, wenn ich so sagen darf, eindringlich für das herz werden, sollen in herrschende Neigungen und Gefühle übergehen. Baukunst, Dichtkunst, Redekunst, Ton­kunst vereinigen sich bei der öffentlichen Gottesverehrung, um diese große Wirkung in der Seele des Menschen zu befördern; die bildende Kunst ist vollkommen fähig, sich an sie anzuschließen, wenn nur ihre Kräfte durch Genie und Geschmack zweckmäßig verwendet werden. Die Kirchenmahlerei ist in Rücksicht auf Anordnung, Zeichnung, Helldunkel, Farbengebung, und Behandlung den selben Gesetzen unterworfen, welche für jede andre Gattung von Werken der Mahlerei gelten. Besondre eigenthümliche Grundsätze kommen ihr nur in Beziehung auf Erfindung, und Styl zu. Sie lassen sich kurz zusammenfassen.

I.     Jeder Stoff, welcher zu einem Kirchengemählde gewählt wird, muß eine nahe, und große Beziehung auf eine wesentliche Wahrheit der Vernunftreligion, oder eine wichtige Lehre der mit ihr so innig verknüpften Moral haben. Nicht jedes in dem historischen Theile unserer christlichen Religionsbücher enthaltene Faktum ist so beschaffen, daß es, dargestellt durch bildende schöne Kunst, eine dem Zweck wahre Gottesverehrung angemessene Wirkung hervorbringe. Auch entscheidend über die Brauchbarkeit solcher Thatsachen zu dieser Bestimmung keinesweges das Wunderbare, welches darin enthalten ist; denn ein Wunder kann noch so erstaunenswürdig diejenigen gewesen seyn, welche es, als Augenzeugen, oder durch irgend einen andern Sinn empfanden; und doch in der Darstellung durch schöne Kunst das Herz kalt lassen, und alles Einflusses auf Gesinnung ermangeln. Der erfindende Künstler hat zuvörderst zu fragen: ob der zu wählende Stoff sich werde schön darstellen lassen, dann ob er in schöner Darstellung fähig sei, uns mit dem lebendigen Bewußtseyn einer das ganze Menschengeschlecht interessierenden Wahrheit der Vernunftreligion und Sittenlehre zu erfüllen. Die gilt eben sowohl von Portraits, als von historischen Stücken, und Allegorien. Nach den Verhältnissen christlicher Gemeinden wirken unleugbar diejenigen Stoffe am allgemeinsten und stärksten, welche aus unsern heiligen Büchern und der Geschichte unsrer Kirche hergenommen sind. Allein auch Stoffe, die nicht aus dieser Quelle fließen, scheinen mir, wenn sie nur dem Zweck vollkommen angemessen sind, anwendbar, vorzüglich Stoffe zu religiösen Allegorien. Es wäre ein nicht zu verachtendes Geschäft für einen Kritiker, die den heiligen Büchern vorkommenden Handlungen in Beziehung auf Kunst zu beurtheilen, und Entwürfe zu schönen Darstellungen davon geben.

II. In allen kirchlichen Werken der Mahlerei muß der Styl idealisch und erhaben seyn.“[13]


 

[1] Oeser, Adam Friedrich Moralphilosophische Aufzeichnungen, 1764, hier erstmals veröffentlicht, SLBD, Mscr.Dresd.App.525, Lit.: Katalog der Handschriften der sächsischen Landesbibliothek zu Dresden Bd. V, Dresden, 1986, S. 70

[2] Keller, 1981, S. 122, Kat.Leipzig Stadt der Wa(h)ren Wunder...“, Leipzig, 1997, S. 277

[3] Winckelmann, J.J., Kleine Schriften und Briefe, Weimar, 1969, S. 61

[4] Sulzer, Bd.I, Leipzig, 17922, S. 458f.

[5] vgl. Bödeker, 1990, S. 19ff.; Bachmann-Medick, 1989, Einleitung, S. 1ff.

[6] Brief Adam Friedrich Oeser an Friedrich Julius Riedel. o.O., o.D., vermutl. 1774/75, Abschrift in: Deutsches Literaturarchiv, Marbach a.N., Cotta-Archiv Sammlung Wüstmann. Riedel war Professor an der Wiener Kunstakademie und gab 1776 Winckelmanns „Geschichte der Kunst“ neu heraus. Der Originalbrief konnte nicht gefunden werden, jedoch befindet sich in der Universitätsbibliothek Leipzig das Konzept von Oesers Hand zu dem Original; Sign.: Rep.VI, 25zh2

[7] ThHStW, Hausarchiv, Abth. A. XVIII No. 82 23/24

[8] SLBD, 325 2 Mscr.Dresd.App. 1190. Nr. 124, hier erstmals veröffentlicht

[9] GSAW 20/I 3, 10

[10] Apelles war ein ionischer Maler (4.Jh. v.Chr.). er galt seit der Antike bis Winckelmanns Zeit als der größte Maler überhaupt, obwohl kein Werk von ihm erhalten ist. Winckelmann rechnet ihn der Zeit des „schönen Stils“ zu.

[11] GSAW 20/I 3, 10. Oeser antwortet hier auf einen Brief vom 9. August von 1755 von v. Fritsch

[12] Archiv Stadtmuseum Leipzig, o. D., o.U.

[13] Ästhetisches Wörterbuch über die bildenden Künste, Watelet und Levesque, 1794, S. 694-696. Der Artikel über die Kirchenmahlerei wurde zusätzlich von Herausgeber Heydenreich ergänzt.

Das Fach- und Kulturportal der Goethezeit