goethe


Timo John

Adam Friedrich Oeser 1717-1799
Studie über einen Künstler der Empfindsamkeit

 

Inhalt

 
Vorwort  10 
Abkürzungsverzeichnis  11 
 

I. Einleitung 

 

 12

Problemstellung, Zielsetzung und Vorgehensweise der Arbeit  12
 
 

II. Empfindsamkeit  

 

 21

1. Präzisierung des Zeitalters der Empfindsamkeit am Beispiel einer exemplarischen Werkanalyse Oesers   21
2. Der Begriff der „Empfindsamkeit“ in der Literatur 23

- Die Einführung des Begriffs der „Empfindsamkeit“ in Deutschland

 24

- Empfindsamkeit als soziologisches Phänomen 

 25

- Kritik an der Empfindsamkeit, das Ende einer Kulturepoche 

 28
3. Sentimentalismus in der klassizistischen bildenden Kunst: „Empfindsamkeit“ als kunsthistorischer Stilbegriff  31

 

- Ethisierung der Kunst im 18. Jahrhundert  

 32
4. Die Bedeutung der „Empfindsamkeit“ am Beispiel zeitgenössischer Kunstheoretiker 36

- Johann Georg Sulzer

 36

- Johann Joachim Winckelmann 

 37

- Christian Ludwig von Hagedorn 

 39
 

III. Stilistische und kunsttheoretische Einordnung Adam Friedrich Oesers 

 

 42

1. Oeser der Repräsentant eines bürgerlichen „empfindsamen Klassizismus“ 42
2. Beispiele einer auf „Empfindung“ angelegten bildenden Kunst bei Oeser  46
 

IV. Oeser, der geistige Vater Winckelmanns? 

 

 48

1. Das Verhältnis zwischen Winckelmann und Oeser  48
2. Der Weg zur Legende: Aus räumlicher Nähe wird geistige Urheberschaft  51
3. Goethe im Zwiespalt?  52
4. Das 19. Jahrhundert setzt die Legende fort   54
5. Die Rezeption der Legende im 19. und der ersten Hälfte
des 20. Jahrhunderts 
 56
6. Versuch einer Richtigstellung  57
 

V. Oeser im Spiegel der Kritik 

 

 59

1. Das zeitgenösische Urteil  59

- Schülerurteile 

 59
 2. Das Urteil prominenter Zeitgenossen  61
 3. Deutsche Literaturzeitschriften  64
 4. Beginn der negativen Kritik im 18. Jahrhundert  65 

- Daniel Nikolaus Chodowiecki 

 65 

- Goethes sich wandelnder Blickwinkel im Urteil über Oeser 

 67

- Goethe gerät unter den Einfluß Heinrich Meyers 

 73
5. Das Urteil der Nachwelt  77 

- Die Frühromantik 

 78

- Künstlerlexika und Monographie 

 78

- Der Oesermonograph Alphons Dürr 

 79

- Die Leipziger Lokalpresse zum 100. Todestag von Oeser 1899 

 80
6. Die Bewertung im 20. Jahrhundert  81

- Die erste Jahrhunderthälfte 

 81

- Das geteilte Nachkriegsdeutschland 

84 
7. Zusammenfassung  85
 

VI. Oeser, ein Vertreter der Kunsttheorie Hagedorns 

 

 87

1. Die Ethisierung des Kunstunterrichts bei Oeser
unter dem Einfluß Hagedorns  
 87
2. Die Gedanken Hagedorns verbildlicht im Werk Oesers  89
3. Die Kritik an Oeser auf Grund der sentimentalen  Kunstanschauung Hagedorns  91
4. Hagedorn in der Beurteilung der „Klassizisten“  97
5. Oeser im Vergleich mit seinem Schüler Hans Veit Schnorr von Carolsfeld 
 
100
6. Zusammenfassung 101
 

VII. Oeser und seine Entwicklung in der Landschaftsdarstellung 

 

102

1. Die Idylle in Dichtung und Literatur 103 
2. Kritik an der „zivilisierten“ Welt 106

- Die Geßnersche Idylle in Oesers Tafelmalerei 

107

- Geßnermotiv in Oesers Deckenmalerei 

111 

- „Et in Arcadia ego“ 

112 
3. Kritik an der idealisierten Idylle 114  
4. Abkehr von der arkadischen Idylle 116

- Die Schweizer Idylle und italienische Vedute 

117
5. Vom holländischen Realismus zur heimischen Landschaft 121 

- Oeser, als Realist 

121 

- Die heimische Landschaft 

122 
6. Zusammenfassung 125 
 

VIII. Oeser und der Landschaftsgarten 

 

128  

1. Theoretische Voraussetzungen 129 

- Der „empfindsame“ Landschaftsgarten 

131 
2. Die Gartengestaltung für Weimar 132 

- Der Tiefurter Park ein „Elysium“ 

133 
3. Der Rote Turm 138 
4. Kritik an den „empfindsamen Gärten“ 139 
 

IX. Oesers Denkmale im Dienst der bürgerlichen Aufklärung 

 

142  

1. Das figürlich-allegorische Denkmal 143

- Winckelmann-Denkmal 

143 

- Königin Mathilden-Denkmal 

144 

- Denkmal Friedrich August III. 

146 
2. Zeit des Übergangs 147 

- Gellert-Denkmal 

147 

- Sulzer-Gellert-Denkmal 

149 
3. Denkmale für Weimar 150 

- Leopold-Denkmal für Tiefurt 

150 

- Sentimentalisierung des Todes 

152 
4. Denkmale für Goethe 154 

- „Der Stein des guten Glücks“ - „Agathé Tyche“ 

154 

- Dessauer-Stein im Ilm-Park 

157 
5. Zusammenfassung 158 
 

X. Oeser und die Allegorie 

 

159 

1. Von der Personifikation zum natürlichen Zeichen 159 
2. Die Krise der Allegorie im 18. Jahrhundert 160 
3. Die Kritiker äußern sich zu Oesers Allegorien 162 
4. Oeser zwischen Innovation und Tradition und die Bewältigung der  Strukturkrise in der Kunst 164  

- Konzeption eines verschollenen Deckengemäldes von 1755 

165 

- Ein allegorisches Herrscherporträt 

168  

- Die Sprache des Künstlers muß zeitgemäß sein 

172 

- Das Gohliser-Schlößchen 

174 

- Das Wittumspalais in Weimar 

178 
5. Naturwahrheit und natürliches Zeichen 180  
6. Das Leipziger Komödienhaus: Ein „Tempel der Wahrheit“ 184 
 

XI. Oeser und die religiöse Malerei 

 

189  

1. Vom vernunfts- zum emotionsbestimmten Glauben 190  
2. Oesers aufgeklärtes Religionsverständnis 193 
3. Oeser und Klopstock contra Winckelmann 195 
4. Oesers rembrandtteske religiöse Malerei 197 
5. Die Nikolaikirche in Leipzig 199 

- Ausstattung der Nikolaikirche 

200 

- Die Deutung von Oesers Programm 

201 

- Das Auferstehungsbild in der Nikolaikirche 

203 

- War die Dresdener Auferstehung von Mengs Vorbild für Oesers? 

205 

- Zeitgenössische Bewertung der Ausmalungen in der Nikolaikirche 

206 

- Die Bedeutung der Kirchenmalerei für die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts 

207 
XII. Schlußbemerkung 

211 

XIII. Quellentexte 

214 

XIV. Lebenslauf Adam Friedrich Oesers 1717-1799 

230 

XV. Literatur 

233 

 

 

Oeser bestimmte fast ein halbes Jahrhundert das künstlerische Leben Leipzigs. Neben seiner Arbeit als erster Direktor der Leipziger "Zeichnungs-, Mahlerey- und Architectur-Academie" war er über zehn Jahre lang als Künstler am Weimarer Musenhof der Herzogin Anna Amalia tätig und prägte dort bis zu Goethes Rückkehr aus Italien den Kunstgeschmack in der thüringischen Residenzstadt. Oeser ging in erster Linie als Freund Johann Joachim Winckelmanns und Zeichenlehrer Goethes in die Kunstgeschichte ein. Eine Untersuchung seines facettenreichen künstlerischen Schaffens, das im Spannungsfeld zwischen den Theorien eines akademischen Klassizismus und dem Bedürfnis nach einer gefühlsbetonten Kunst seiner Auftraggeber lag, hat bislang nicht stattgefunden. Die aus der Dissertation des Autors an der Universität Halle-Wittenberg (2000) hervorgegangene Publikation zeigt die Bedeutung des kulturhistorischen Phänomens der Voraussetzungen für den Niederschlag dieser Erscheinung in Oesers Kunstschaffen. Um sein künstlerisches Werk stilistisch neu einordnen zu können, wurden Oesers Sujets (Landschaftsdarstellung, Gartengestaltung, Denkmale der bürgerlichen Aufklärung, Allegorie, Deckenmalerei, Christuszyklus in der Nikolaikirche Leipzig) anhand des von Richard Hamann definierten Begriffs eines "empfindsamen Klassizismus" untersucht.

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