goethe


Jutta Assel | Georg Jäger

Ernst Barlach
Goethes Walpurgisnacht

 

 Vorige Illustration   Vorblatt   Nächste Illustration 

 

 

MEPHISTOPHELES:
  Da sieh nur, welche bunten Flammen!
  Es ist ein muntrer Klub beisammen.
  Im Kleinen ist man nicht allein.
FAUST:
  Doch droben möcht ich lieber sein!
  Schon seh ich Glut und Wirbelrauch.
  Dort strömt die Menge zu dem Bösen;
  Da muß sich manches Rätsel lösen.
MEPHISTOPHELES:
  Doch manches Rätsel knüpft sich auch.
  Laß du die große Welt nur sausen,
  Wir wollen hier im Stillen hausen.
  Es ist doch lange hergebracht,
  Daß in der großen Welt man kleine Welten macht.
  Da seh' ich junge Hexchen, nackt und bloß,
  Und alte, die sich klug verhüllen.
  Seid freundlich, nur um meinetwillen;
  Die Müh' ist klein, der Spaß ist groß.
  Ich höre was von Instrumenten tönen!
  Verflucht Geschnarr! Man muß sich dran gewöhnen.
  Komm mit! Komm mit! Es kann nicht anders sein,
  Ich tret' heran und führe dich herein,
  Und ich verbinde dich aufs neue.
  Was sagst du, Freund? das ist kein kleiner Raum.
  Da sieh nur hin! du siehst das Ende kaum.
  Ein Hundert Feuer brennen in der Reihe;
  Man tanzt, man schwatzt, man kocht, man trinkt, man liebt;
  Nun sage mir, wo es was Bessers gibt?
 Vorige Illustration   Vorblatt   Nächste Illustration 
Das Fach- und Kulturportal der Goethezeit