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Goethes Italienische Reise, Rom

Jutta Assel | Georg Jäger

Franz Reber: Album der Ruinen von Rom

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32. Der Triumphbogen Constantin's.

Selbst die riesigen Verhältnisse des benachbarten Colosseums vermögen nicht die majestätische Wirkung des Constantinbogens zu beeinträchtigen, die ihn so vortheilhaft von dem künstlerisch weit geringeren Severusbogen unterscheidet. Freilich verdankt er dieses nur dem Umstande, dass er grösstentheils aus Fragmenten eines älteren, zu dem Zwecke abgetragenen Denkmals, nämlich eines traianischen hergestellt ist, indem wir ja sonst die architektonischen wie plastischen Fähigkeiten in constantinischer Zeit noch weit gesunkener kennen als in der des Sept. Severus. Geradezu erstaunlich aber ist, wie man die Stirne haben konnte, die das Bildniss des Traian tragenden und dessen Thaten verherrlichenden Reliefs an dem Constantinbogen zu verwenden, der acht Dacier nicht zu gedenken, welche statuarisch auf die Gebälkverkröpfungen gesetzt sind.

Die Widmungsinschrift hat durch die Worte "instinctu divinitatis", welche an die Spitze der Siegesursachen gestellt sind, viel Staub aufgewirbelt; die neuesten Forschungen (de Rossi, Bulletino cristiano T. 57-60) haben jedoch ergeben, dass sie keineswegs spätere christliche Einschiebung, sondern original und der Erbauung des Denkmals gleichzeitig, somit ein Zeuge der mit Unrecht angezweifelten Thatsache sind, dass Constantin in ähnlicher Weise wie später Chlodwig bei Zülpich in der Schlacht an der milvischen Brücke seine religiösen Anschauungen geändert habe.

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