Goethes Italienische Reise, Rom
Jutta Assel | Georg Jäger
Franz Reber: Album der Ruinen von Rom

IV. DAS FORUM BOARIUM
UND DAS VELABRUM.
20. Der angebliche Tempel der Fortuna Virilis.
(S. Maria Egiziaca.)
Der kleine Tempel ionischer Ordnung, tetrastyl (vier Säulen in der Fronte) und pseudoperipteral (ausser der Säulenvorhalle statt mit freistehenden Säulen mit Halbsäulen umgeben), gehört zu den besterhaltenen Alterthümern Roms, was wie beim Pantheon, dem sogenannten Vestatempel und dem Faustinentempel dem Umstand zuzuschreiben ist, dass das heidnische Heiligthum frühzeitig in eine Kirche (S. Maria Egiziaca) umgewandelt worden ist. Der gebräuchliche Name des Tempels, wie ihn die Ueberschrift angiebt, ist jedenfalls irrig, aber ein sicherer Ersatz dafür ist unter den zahlreichen Heiligthümern, welche classische Nachrichten als am Forum Boarium befindlich erwähnen, nicht zu ermitteln.