goethe


Jutta Assel | Georg Jäger

Körner-Motive auf Postkarten
Eine Dokumentation

Bildnisse, Erinnerungsorte und Denkmäler
aus der Sammlung historischer und politischer Bildpostkarten von Karl Stehle, München 

Erstellt: Februar 2008
Stand: August 2014
Optimiert für Firefox

Ausschnitt aus folgender Postkarte: [Links: Bildnis von Wilhelm II. im Lorbeerrahmen mit Kaiserkrone, im Bild signiert: Voigt. Rechts: Bildnis von Körner mit Leier, Schwert und Lorbeerkranz] Signet: NPG [Neue Photographische Gesellschaft] 4842. Verso: Gelaufen. Poststempel 1915. Feldpost. 

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Gliederung 

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Schiller und der kleine Körner

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G. Schwenk: Schiller und der kleine Körner. Verso: Moderne Meister, Arthur Rehn & Co., Berlin. A.R.&C.i.B. Nr. 606. III.V.18. Gelaufen. Poststempel 1930. – Georg Schwenk, geb. 3. Juni 1863 in Dresden und gest. 26. Mai 1936 ebenda, Maler. Schüler der Dresdner Akademie. (Thieme-Becker) – Christian Gottfried Körner, der Vater Theodor Körners, war ein vertrauter Freund Schillers, der 1786 und 1787 auf dessen Weinberg in Loschwitz wohnte.

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Theodor Körner als Lützower. Ölgemälde nach Emma Körner. Verso: Kunstanstalt Römmler & Jonas, Dresden. Postkarte. Nicht gelaufen. – Emma Körner, geb. 20. April 1788 in Dresden und gest. 15. März 1815 ebenda, Malerin. Schwester Theodor Körners, neben dem sie unter der Wöbbeliner Eiche begraben liegt.

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Oben links: Theodor Körner (1791-1813) als Lützower Jäger, gezeichnet von seiner Schwester Emma. A 7007. Verso: F. A. Ackermann's Kunstverlag, München, Serie 701: Deutsche Männer (12 histor. Portraits). Nicht gelaufen. – Emma Körner, geb. 20. April 1788 in Dresden und gest. 15. März 1815 ebenda, Malerin. Schwester Theodor Körners, neben dem sie unter der Wöbbeliner Eiche begraben liegt.

Oben rechts: Karl Theodor Körner. Geb. 23. Sept. 1793 [!], gest. 26. Aug. 1813. Signet: AL. B 299. Emma Körner del. L. Buchhorn fe. Verso: Postkarte. Nicht gelaufen. – Emma Körner, siehe oben. – Ludwig Buchhorn, geb. 18. April 1770 in Halberstadt und gest. 13. November 1856 in Berlin, Maler, Zeichner und Kupferstecher. Schüler der Akademie in Berlin, 1814 Professor an derselben. (Thieme-Becker)

Unten links: Koerner. Künstler-Gravure No. 341. A. Hildebrandt, Kunstverlag, Berlin W 8. Verso Stempel: M. Marcus, Mannheim D 3, No. 1. Postkarte. Nicht gelaufen.

Unten rechts: Theodor Körner [faksimilierte Signatur]. Verso, Signet: Stengel. Stengel & Co., G.m.b.H., Dresden 49041. Nicht gelaufen. Text: 

                                    Karl Theodor Körner,
    Dichter, geb. 23. Sept. 1791 zu Dresden, studierte 1808-1810 in Freiberg u. Leipzig. 1811 in Wien als Theaterdichter, trat 1813 als Freiwilliger in das Lützow'sche Korps, wurde 17. Juni bei Kitzen verwundet, fiel 26. Aug. 1813 unweit Gadebusch, begraben bei Wöbbelin. Am vorzüglichsten sind seine Kriegs- und Vaterlandslieder.

     

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    Oben: Der Befreiungskrieg 1813-1815. 5. Bild: Yorck und Körner. Bildnisse aus der Sammlung Handke, Berlin, letzteres nach einer Kreidezeichnung der Schwester Körners [Emma Körner]. G deu-erfrei Befreiungskrieg. Bild Nr. 771. – Fotonegativ in bedrucktem Papierumschlag. Darauf ist der Brief Körners an seinen Vater bei seinem Eintritt in das Lützowsche freiwillige Jägerkorps abgedruckt (siehe Positionen zum Krieg gegen Napoleon: Körner, Goethe und Umkreis. Text zu Yorck:

      Yorck von Wartenburg, der durch die "Konvention von Tauroggen" das preußische Heer eigenmächtig von Napoleon losriß und damit den Anstoß zur Befreiung gab.

      Clausewitz über Yorck:
      "General Yorck war ein Mann von einigen fünfzig Jahren, ausgezeichnet durch Bravour und kriegerische Tüchtigkeit. Er hatte in seiner Jugend in den holländischen Kolonien gedient, sich also in der Welt umgesehen und den Blick des Geistes erweitert. Ein heftiger, leidenschaftlicher Wille, den er aber hinter anscheinender Kälte, ein gewaltiger Ehrgeiz, den er hinter beständiger Resignation verbirgt, und ein starker, kühner Charakter zeichnen diesen Mann aus. General von Yorck ist ein rechtschaffener Mann, aber er ist finster, gallsüchtig und versteckt, darum ist er ein schlimmer Untergebener ..."

      Blücher über Yorck:
      "Der Yorck ist ein giftiger Kerl, er tut nichts als räsonnieren, aber wenn es losgeht, so beißt er wie kein anderer."

    Mitte: Ein Gruß vom Heimatwerk Sachsen. Sächsische Köpfe: Theodor Körner, geb. 1791 in Dresden, gefallen 1813 bei Gadebusch (Gemälde von Dorothea Stock. Aufn. Landesbildstelle Sachsen. Signet Sachsen. M/0605. Feldpostkarte. Nicht gelaufen. – Dorothea Stock, geb. 6. März 1760 in Nürnberg und gest. 30. Mai 1832 in Berlin, Pastellmalerin. Lebte im Haus ihres Schwagers, des Vaters von Theodor Körner, in Dresden und später in Berlin. Freundschaftliche Beziehungen zu bedeutenden Männern und Frauen der Zeit, darunter Schiller und Goethe. (Thieme-Becker)

    Unten: Theodor Körner. [Faksimilierte Signatur.] Signet im Bild. "Das Volk steht auf, / Der Sturm bricht los!" F. Schöler, Wien-Döbling. Verso: Correspondenz-Karte. Nicht gelaufen.

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    Oben links: Theodor Körner [faksimilierte Signatur]. Verso: Südmarkverlag, Wien 7/1, Mariahilferstraße 98. Postkarte. Nicht gelaufen. | Oben rechts: Theodor Körner [faksimilierte Signatur]. Signet: DEUS. Den Elenden und Siechen. Verso: DEUS Handels- und Wohlfahrts-Gesellschaft m.b.H. Berlin W. 30. Der ganze Verdienst den Elenden und Siechen. DEUS-Karte 10 Serie I. Gelaufen. Datiert u. Poststempel 1912. | Unten links: Theodor Körner. [Nr.] 1842. Verso: Postkarte. Nicht gelaufen. | Unten rechts: [Ohne Titel.] Verso: Bildniskarte No. 5. Theodor Körner. H.-V. B.St. Postkarte. Nicht gelaufen.

     


     

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    Körner. Im Bild signiert: C. W. Quinnell. Signet. "Oilette". Verso: Signet. Tuck's Postkarte. Raphael Tuck & Sons "Oilette" Serie "Schriftsteller" No. 445. Hoflieferanten S. Maj. des Königs und Ihrer Maj. der Königin von England. Signet im Briefmarkenfeld. Nicht gelaufen. – Cecil Watson Quinnell, geb. 31. Mai 1868 in Meerut (Pandschab) und gest. 15. September 1932 in London, Bildnisminiaturmaler (Thieme-Becker). Text:

    Karl Theodor Körner. Geboren zu Dresden am 23. September 1791. Studierte in Freiburg [!] und Leipzig Mineralogie. Unter dem Titel "Leier und Schwert" veröffentlichte er seine Freiheitslieder. Er selbst beteiligte sich an den Freiheitskämpfen 1813-1815. In der Schlacht an der Katzbach wurde er verwundet und starb zu Gadebusch am 26. August 1813.


     

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    Gruss aus … Collection DAS GROSSE JAHRHUNDERT Gesetzlich geschützt. Verlag u. Druck Vereinigte Papierwaaren-Fabriken S. Krotoschin, Görlitz. Serie D. No. 94. Verso: Postkarte. Nicht gelaufen. Text auf Vorderseite:

    Theodor Körner
    Deutscher Dichter und Freiheitskämpfer
    geb. 23. September 1791 in Dresden, gest. im Gefecht bei
    Gadebusch 26. August 1813.
    Begeisterte im Lützowschen Freicorps seine Kampf-
    genossen durch herrliche Lieder ("Leyer und Schwert");
    auch als dramatischer Dichter vielversprechend.


    Die Karte wurde auch zur Werbung verwendet, mit folgenden Eindrucken: Esser's Seifenpulver mit dem Löwen | "Victoria" Nähmaschinen sind anerkannt die besten.

       


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      Oben: [Bildnis Körner.] Schneider & Lur, Wien 5. Verso: Postkarte. Gelaufen. Datiert 1899. Poststempel unleserlich. Text von Theodor Körner auf Vorderseite:

      Frisch auf, mein Volk! die Flammenzeichen rauchen,
      Hell aus dem Norden bricht der Freiheit Licht.
      Du sollst den Stahl in Feindesherzen tauchen;
      Frisch auf, mein Volk!

       
       
      Unten: Heil, Neujahr 2011! Verlag Frz. Zabald d. Ä. - Druck Schneider & Lur, Wien 5. Verso: Post-Karte. Gelaufen. Poststempel 1898. Text von Karl Theodor Körner auf Vorderseite:

      Deutsches Volk du herrlichstes vor allen,
      Deine Eichen steh'n!

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      Links: C. Jäger: Körner. 8582. Verso, im Briefmarkenfeld: BNC in abgerundetem Dreieck. Nicht gelaufen. – Carl Jäger, geb. 17. Oktober 1833 in Nürnberg und gest. 5. Dezember 1887 ebenda, Historien-, Genre- und Bildnismaler. Brustbilder deutscher Dichter und Komponisten, Illustrationen zu Schillers Werken. | Rechts: Theodor Körner. Verso: Verlag Hermann A. Wiechmann, München. No. 241. Verzeichnisse von Büchern, Bildern und Kunstpostkarten umsonst und postfrei. Nicht gelaufen.

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      Theodor Körner. Verso, Signet: MS im Kreis. Kunstverlag Max Sinz, Dresden III. - 1. Folge r. 11. Postkarte. Gelaufen. Poststempel 1906.

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      Theodor Körner - Antonie Adamberger. Im Bild signiert: H. Schubert. Verso: Signet: Kleeblatt mit den Buchstaben FRBP. Nr. 22-210. Mit Stempel: Zentralverband für Kinderschutz. Zentrale Wien … Nicht gelaufen. – Hugo Schubert, geb. 13. Oktober 1874 in Wien und gest. 19. Oktober 1913 ebenda, Maler, Radierer und Illustrator. (Thieme-Becker)

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      Caroline Pichler über Körner in Wien

      Es war eine hohe, schlanke, kräftige Jünglingsgestalt, nicht eben mit schönen, aber sehr bedeutenden Zügen, lebhaften blauen Augen bei ganz dunklem Haar und in einem etwas vernachlässigten Anzug. Nicht lange darauf erzählte man sich, daß er ein zärtliches Verhältnis mit einer unserer damaligen ersten Schauspielerinnen, Mlle. Adamberger habe, welche mit einer schönen Gestalt, einem liebenswürdigen heitern Umgang und einem großen theatralischen Talent, eine so strenge Sittlichkeit, eine so höchst vorsichtige Aufführung verband, daß man sie allgemein eben so sehr bewunderte als hochachtete, ja, die jungen Herren, welche sich ihr, als einer Schauspielerin, ohne große Umsicht nähern zu dürfen glaubten, wurden auf eine Art von ihrer Tante, bei der sie mit ihren Geschwistern lebte, empfangen, daß man ihr den Titel: le dragon de vertu gab.

      Dieses Mädchen nun, das in so vieler Rücksicht glänzend vor den Bewohnern Wiens dastand, liebte der junge Mann, der ebenfalls eine leuchtende Erscheinung in seiner Art, nun zum erstenmal so bedeutend im Publikum auftrat.

      Caroline Pichler: Denkwürdigkeiten aus meinem Leben (1844). Deutsche Literatur von Luther bis Tucholsky. Großbibliothek Digitale Bibliothek; 125) Berlin: Directmedia 2005, S. 429.138.

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      Theodor Körner [faksimilierte Signatur]. Abschiedszene, eingefügt in den Umriss von Körners Kopf. Signiert: G. Frake. Verso: Signet im Briefmarkenfeld. Nicht gelaufen. – G. Frake: nicht ermittelt. – Text auf Vorderseite (aus Körners Gedicht "Treuer Tod"):

      Der Ritter muss zum blutigen Kampf hinaus,
      Für Freiheit, Ruhm und Vaterland zu streiten,
      Da zieht er noch vor seines Liebchens Haus,
      Nicht ohne Abschied will er von ihr scheiden.

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      Körner-Eiche. Gruss aus Dallwitz. W. Fritsch, Verlag. Verso: Postkarte. Gelaufen. Poststempel 1903.

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      Oben: Körnereiche Dallwitz b. Karlsbad. Verso: Correspondenz-Karte. Nicht gelaufen. | Unten: Körner-Eiche. Gruss aus Dallwitz. W. Fritsch, Verlag. Verso: Postkarte. Gelaufen. Poststempel unleserlich.

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      Körnereiche in Dallwitz b. Karlsbad. Nach einem im Besitze des Herrn Josef Hofmann in Karlsbad befindlichen Oelgemälde von dem akad. Maler Wenzl Wirkner in München. Theodor Körner dichtet 1811 unter der 1000jährigen Eiche in Dallwitz bei Karlsbad sein Lied: "Die Eichen". Verso: Correspondenz-Karte. Nicht gelaufen. – Wenzel Wirkner, geb. 25. Februar 1864 in Karlsbad (Todesdatum nicht ermittelt), Maler, besonders Landschafter in München. (Thieme-Becker)

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      Theodor Körner:

      Die Eichen

      Abend wird's, des Tages Stimmen schweigen,
          Röter strahlt der Sonne letztes Glühn;
      Und hier sitz' ich unter euren Zweigen,
          Und das Herz ist mir so voll, so kühn.
      Alter Zeiten alte treue Zeugen,
          Schmückt euch doch des Lebens frisches Grün,
      Und der Vorwelt kräftige Gestalten
      Sind uns noch in eurer Pracht erhalten.
        
      Viel des Edlen hat die Zeit zertrümmert,
          Viel des Schönen starb den frühen Tod;
      Durch die reichen Blätterkränze schimmert
          Seinen Abschied dort das Abendrot.
      Doch um das Verhängnis unbekümmert,
          Hat vergebens euch die Zeit bedroht,
      Und es ruft mir aus der Zweige Wehen:
      Alles Große muß im Tod bestehen!
        
      Und ihr habt bestanden! - Unter allen
          Grünt ihr frisch und kühn mit starkem Mut.
      Wohl kein Pilger wird vorüberwallen,
          Der in eurem Schatten nicht geruht;
      Und wenn herbstlich eure Blätter fallen,
          Tot auch sind sie euch ein köstlich Gut;
      Denn verwesend werden eure Kinder
      Eurer nächsten Frühlingspracht Begründer.
        
      Schönes Bild von alter deutscher Treue,
          Wie sie beßre Zeiten angeschaut,
      Wo in freudig kühner Todesweihe
          Bürger ihre Staaten festgebaut. -
      Ach was hilft's, daß ich den Schmerz erneue?
          Sind doch alle diesem Schmerz vertraut!
      Deutsches Volk, du herrlichstes vor allen,
      Deine Eichen stehn, du bist gefallen!

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      Ausgebrannte Körnereiche in Dallwitz mit Enkelin von Körners Grab in Webelin [!]. Verso: Correspondenz-Karte. Nicht gelaufen.

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      Von Weyrothers-Ruhe in Elbogen zur Erinnerung an den Aufenthalt Theodor Körners 1811. Mit Gedicht: Du Schloß dort auf dem Felsen … Einmontiert: Brustbild Körners sowie Leyer und Schwert. Verso: Graphische Kunstanstalt Ed. Strache, Warnsdorf. Nicht gelaufen. – Gedicht von Körner.

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      Oben: [Friedr. Friesen, Ludwig Jahn, Theodor Körner reichen sich die Hand vor einer Eiche.] Karl Meyer's Kunstanstalt, Ansbach. No. 33. Gesetzlich geschützt. Verso: Postkarte. Gelaufen. Datiert u. Poststempel 1903. Prägekarte. — Dargestellt sind drei Patrioten aus dem Lützower Freikorps: Karl Friedrich Friesen (1785-1814, Anhänger Jahns und Mitbegründer der deutschen Turnkunst, einer der Hauptwerber und -gestalter des Lützow'schen Freikorps), Friedrich Ludwig Jahn (1778-1852, der "Turnvater") und Körner.

      Unten: Gedenksteingruppe, Wittstock-Dosse. Modelliert von G. Marschall. [Drei Gedenksteine mit den Bildnissen von Friesen, Jahn und Körner.] Texttafel: Zur Erinnerung an das Jahr 1813. Gelaufen. Poststempel 1915. Feldpost. – Georg Marschall, geb. Wittstock 18. August 1871 (Todesdatum nicht ermittelt), Maler und Bildhauer in Berlin-Charlottenburg. Studium an der Kunstschule, Kunstgewerbeschule und Akademie Berlin 1889-1895. Ausmalung des Rathaussaales in Rheinsberg und Wittstock. (Dresslers Kunstjahrbuch 1913).

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      Uebernachtungsstätte Theodor Koerner's in Grosszschocher b. Leipzig nach seiner Verwundung am 17. Juni 1813. Montiert mit Bildnis Körners als Lützower Jäger und dem Körner-Stein an der kath. Kirche in Leipzig. Kunstanstalt Hermann Ludewig, Leipzig. Verso: Postkarte. Gelaufen. Poststempel 1900. Stempel: Zweigverein vom Roten Kreuz. Vereinslazarett. Wittstock (Dosse) Rathaus.

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      Oben: Gruss aus Rosenberg i. M. und von der Todesstätte Theodor Körners. Verso: Postkarte. Gelaufen. Poststempel 1899. | Mitte: Gruss vom Körnergrabe, Wöbbelin. Verso, Verlag: F. Esch, Grossherzogl. Hofphotograph, Ludwigslust i. M. 09 30609. Nicht gelaufen. | Unten: Gruß aus Wöbbelin. Verso: Verlag F. Esch, Hofphotograph, Ludwigslust i. M. Stempel: Körner-Grab Wöbbelin. Rechts unten: 13 29355. Nicht gelaufen. Handschriftlich: 31.8.1913.

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      Gruß vom Körnergrabe, Wöbbelin. Verlag Th. Wrigge, Schwerin i. M.

      Körnergrab Wöbbelin
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      Gruß vom Körnergrabe, Wöbbelin. Adressseite: 2905 Th. Wrigge, Schwerin i. M. Nicht gelaufen.

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      Theodor Körner's Grabstätte

      (PDF)


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      Quelle: Theodor Körners sämmtliche Werke. Vierter Band. (Sammlung der vorzüglichsten deutschen Classiker. Sechs und achtzigster Band) Carlsruhe, im Büreau der deutschen Classiker 1823, S. 407-412. (Digitalisierung durch Google)

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      Dresden Theodor-Körner-Denkmal. Verso: Postkarte. Gelaufen. Poststempel 1903.

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      2. Kurzbiographien von Körner und Lützow

      Körner, Theodor, geb. den 23. September 1791 zu Dresden, wo sein Vater Appellationsrath war (später Staatsrath in Berlin), verdankte Schiller's öfterer Einkehr im elterlichen Hause wohl die dichterische Richtung seines so reichen wie kräftigen Geistes. Er studirte in Freiberg die Bergwissenschaft, dann einige Zeit in Leipzig und Berlin, und ward, nachdem er durch eine Reihe von dramatischen Dichtungen, insbesondere durch Toni, Hedwig, Zriny und Rosamunde, die Aufmerksamkeit seiner Zeitgenossen auf sich gezogen hatte, zum Hofdichter in Wien ernannt, von wo aus ihn aber die Vorsehung auf eine ernstere Bahn rief. Deutschland stand auf, die Fesseln Frankreichs abzuwerfen, und Körner, zu der Leier das Schwert fügend, schloß sich in Breslau den jugendlichen Scharen seines Volkes an und focht im Lützow'schen Corps der berittenen freiwilligen Jäger, wurde während des Waffenstillstandes 1813, bei einem Ueberfalle zu Kitzen bei Zeitz, schwer verwundet, eilte aber, kaum hergestellt, zu neuen Kämpfen, und fand den ruhmvollen Tod für's Vaterland bei Gadebusch den 26. August 1813. Zu Wöbbelin in Mecklenburg ruht er nun an der Seite seiner ihm gleichgesinnten Schwester, welche kurz nachher - ein Opfer der edelsten Anstrengungen und Geschwisterliebe - ihm folgte, unter dem Schatten einer Eiche. Ein eisernes Denkmal bezeichnet die Stätte.

      Ein größeres hat er sich durch seine Gesänge gesetzt, die unter dem Namen "Leier und Schwert" ein unvergängliches Zeugnis der hohen Gesinnung deutscher Jugend sind. Das Gebet vor der Schlacht: "Vater, ich rufe dich! " - der Aufruf an die Deutschen: "Frisch auf, mein Volk, die Flammenzeichen rauchen!" - der Aufstand: "das Volk steht auf, der Sturm bricht los!" - das Bundeslied: "Ahnungsgrauend, todesmuthig," - der Abschied: "die Wunde brennt, die bleichen Lippen beben," - das Brautlied: "Du Schwert an meiner Linken!" - und "Lützow's wilde, verwegene Jagd!" - - diese glühenden Schlachtgesänge werden ewig fortleben im Andenken an ihn und jene Zeit.

      Damen Conversations Lexikon. Hrsg. von Carl Herloßsohn. Neusatz und Faksimile der 10-bändigen Ausgabe Leipzig 1834 bis 1838 (Digitale Bibliothek; 118) Berlin: Directmedia 2005, S. 6193f.

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      Ludwig Adolf Wilhelm Lützow, Freiherr von, Führer der berühmten, nach ihm benannten Freischar, geboren 18. Mai 1782 in der Mittelmark aus einem alten Adelsgeschlecht, gestorben 6. Dezember 1834 in Berlin, trat 1795 in die preußische Garde und kämpfte im Regiment Reizenstein 1806 bei Auerstedt. Nach der Auflösung des Regiments schloss er sich dem Schillschen Korps in Kolberg an, organisierte dessen Kavallerie und wurde in dem Gefecht bei Stargard verwundet. Als Major nahm er 1808 seine Entlassung, schloss sich aber 1809 wieder dem Unternehmen Schills an, bis er bei Dodendorf zum zweitenmal verwundet wurde. Erst 1811 trat er wieder bei der Kavallerie ein und wurde im Februar 1813 zur Bildung eines Freikorps in Schlesien ermächtigt, zu dem sich ausgezeichnete Männer, wie Jahn, Friesen, Körner, meldeten.

      Dies Lützowsche Freikorps (nach seiner Kleidung die "schwarze Schar" genannt) sollte im Rücken des Feindes den kleinen Krieg führen sowie in Thüringen, Hessen und Westfalen Volksaufstände erregen. Ende März schon 900 Mann zu Fuß und 260 Mann zu Pferde stark, bestand es aus 3 Bataillonen, 3 Jägerabteilungen und 4 Schwadronen. Die Teilnahmslosigkeit der deutschen Bevölkerung außerhalb Preußens vereitelte jedoch den ganzen Plan, und ihre Streifzüge im Rücken des französischen Heeres nach der Schlacht bei Großgörschen blieben erfolglos. Statt den Kern eines großen deutschen Volksheeres zu bilden, wuchs das Korps nur zu 2800 Mann zu Fuß und 480 Reitern heran. Diese letztern, unter Lützow selbst, wurden auf ihrem allzu sorglosen Rückzug von einem Streifzug nach Franken während des Waffenstillstandes von Poischwitz, dessen Bestimmungen Lützow nicht genau erfahren hatte, 17. Juni auf Befehl Napoleons vom General Fournier und dem württembergischen General v. Normann bei Kitzen in der Nähe von Leipzig überfallen und fast aufgerieben. Nach dem Waffenstillstand wurde das Korps neu organisiert und der Wallmodenschen Armee an der untern Elbe beigegeben. Den Ruhm kühner Verwegenheit erwarben sich die schwarzen Jäger in dem Treffen an der Göhrde 16. September, wo Lützow abermals schwer verwundet wurde, und in vielen Vorpostengefechten; aber Großes konnten sie um so weniger ausführen, als das Korps nie beisammen war. Erst im Dezember sammelte es sich wieder bei Boitzenburg und wurde im Kriege gegen die Dänen verwendet; von Helmenstreit im Januar 1814 an den Rhein geführt, kam es zum Krieg in Frankreich zu spät und wurde nach dem Frieden aufgelöst.

      Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage 1905-1909 (Digitale Bibliothek; 100) Berlin: Directmedia 2003, S. 121.173 f. Gekürzt, redigiert.

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      3. Der letzte Brief Körners an die Seinigen
      - Handschriftenprobe

      Körner an die Seinigen,
      Karlsbad, am 14. Juli 1813


      Ihr Lieben.
      Morgen früh reis' ich mit dem Major Sarnowsky zur Armee. Wir sind am 19ten im Hauptquartier, und wenn sich mein militärisches Schicksal nicht ändert, so bin ich am 23ten in Berlin bei Parthei. Meine Wunde ist heil, und da wir nicht die Nacht reisen, so ist durchaus kein Bedenken für meine Gesundheit. Die Geschichte unsers Überfalles steht im württembergischen Bericht in der leipz. Zeitung ganz richtig; nur laßt sie aus, daß General Fournier 2mal sein Wort gab, nichts Feindliches gegen uns vorzunehmen. - Meine Rettung hab' ich größtenteils W. in L. zu danken, auch E. in G. und K. in L. nicht zu vergessen. W. haben sich außerordentlich edel benommen. Unsere Correspondenz wird wieder etwas in Stocken gerathen. Parthei mag sehn wie er [Briefe durchbringt; …]

      Körners Werke in zwei Teilen. Auf Grund der Hempelschen Ausgabe neu herausgegeben mit Einleitungen und Anmerkungen versehen von Augusta Weldler-Steinberg. Berlin u.a.: Deutsches Verlagshaus Bong & Co. o.J.

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      4. Positionen zum Krieg gegen Napoleon:
      Körner, Goethe und Umkreis

       

      Theodor Körner an den Vater,
      Wien, am 10. März 1813.

      Deutschland steht auf; der preußische Adler erweckt in allen treuen Herzen durch seine kühnen Flügelschläge die große Hoffnung einer deutschen, wenigstens norddeutschen Freiheit. Meine Kunst seufzt nach ihrem Vaterlande, - laß mich ihr würdiger Jünger sein! - Ja, liebster Vater, ich will Soldat werden, will das hier gewonnene glückliche und sorgenfreie Leben mit Freuden hinwerfen, um, sei's auch mit meinem Blute, mir ein Vaterland zu erkämpfen. - Nenn's nicht Übermut, Leichtsinn, Wildheit! - Vor zwei Jahren hätte ich es so nennen lassen, jetzt, da ich weiß, welche Seligkeit in diesem Leben reifen kann, jetzt, da alle Sterne meines Glücks in schöner Milde auf mich niederleuchten, jetzt ist es bei Gott ein würdiges Gefühl, das mich treibt, jetzt ist es die mächtige Überzeugung, daß kein Opfer zu groß sei für das höchste menschliche Gut, für seines Volkes Freiheit. Vielleicht sagt Dein bestochenes väterliches Herz: Theodor ist zu größeren Zwecken da, er hätte auf einem andern Felde Wichtigeres und Bedeutendes leisten können, er ist der Menschheit noch ein großes Pfund zu berechnen schuldig. Aber, Vater, meine Meinung ist die: zum Opfertode für die Freiheit und für die Ehre seiner Nation ist keiner zu gut, wohl aber sind viele zu schlecht dazu! - Hat mir Gott wirklich etwas mehr als gewöhnlichen Geist eingehaucht, der unter Deiner Pflege denken lernte, wo ist der Augenblick, wo ich ihn mehr geltend machen kann? - Eine große Zeit will große Herzen, und fühl' ich die Kraft in mir, eine Klippe sein zu können in dieser Völkerbrandung, ich muß hinaus und dem Wogensturm die mutige Brust entgegendrücken. - Soll ich in feiger Begeisterung meinen siegenden Brüdern meinen Jubel nachleiern? - Soll ich Komödien schreiben auf dem Spotttheater, wenn ich den Mut und die Kraft mir zutraue, auf dem Theater des Ernstes mitzusprechen? - Ich weiß, Du wirst manche Unruhe erleiden müssen, die Mutter wird weinen! Gott tröste sie! ich kann's Euch nicht ersparen. Des Glückes Schoßkind rühmt' ich mich bis jetzt, es wird mich jetzo nicht verlassen. - Daß ich mein Leben wage, das gilt nicht viel - daß aber dies Leben mit allen Blütenkränzen der Liebe, der Freundschaft, der Freude geschmückt ist, und daß ich es doch wage, daß ich die süßte Empfindung hinwerfe, die mir in der Überzeugung lebte, Euch keine Unruhe, keine Angst zu bereiten, das ist ein Opfer, dem nur ein solcher Preis entgegengestellt werden darf.

      Körners Werke in zwei Teilen. Auf Grund der Hempelschen Ausgabe neu herausgegeben mit Einleitungen und Anmerkungen versehen von Augusta Weldler-Steinberg. Berlin u.a.: Deutsches Verlagshaus Bong & Co. o.J. Hier Tl. II, S. 497f.

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      Körner an Frau von Pereira,
      Jauer, 30. März [1813].

      Das walte Gott, ich bin bereit! - Eine große, herrliche Stunde habe ich am Sonnabend verlebt. Wir zogen in Parade aus Zobten nach Rogau, einem lutherischen Dorfe, wo die Kirche zur feierlichen Einsegnung der Freischar einfach, aber geziemend, ausgeschmückt war. Nach Absingung eines Liedes, das Ihr Freund zu der Gelegenheit verfertigt hatte, hielt der Prediger des Orts, Peters mit Namen, eine kräftige, allgemein ergreifende Rede. Kein Auge blieb trocken. Zuletzt ließ er uns den Eid schwören, für die Sache der Menschheit, des Vaterlandes und der Religion weder Gut noch Blut zu schonen und zu siegen oder zu sterben für die gerechte Sache; wir schworen! - Darauf warf er sich auf die Knie und flehte Gott um Segen für seine Kämpfer an. Bei dem Allmächtigen, es war ein Augenblick, wo in jeder Brust die Todesweihe flammend zuckte, wo alle Herzen heldenmütig schlugen. Der feierlich vorgesagte und von allen nachgesprochene Kriegseid, auf die Schwerter der Offiziere geschworen, und: Eine feste Burg ist unser Gott, machte das Ende der herrlichen Feierlichkeit, die zuletzt noch mit einem donnernden Vivat, das die Krieger der deutschen Freiheit ausbrachten, gekrönt wurde, wobei alle Klingen aus der Scheide flogen, und helle Funken das Gotteshaus durchsprühten. Diese Stunde hatte um so mehr Ergreifendes für uns, da die meisten mit dem Gefühl hinausgehen, es sei ihr letzter Gang.

      Körners Werke in zwei Teilen. Auf Grund der Hempelschen Ausgabe neu herausgegeben mit Einleitungen und Anmerkungen versehen von Augusta Weldler-Steinberg. Berlin u.a.: Deutsches Verlagshaus Bong & Co. o.J. Hier Tl. II, S. 502. – Lied zur feierlichen Einsegnung des preußischen Freikorps. Gesungen in der Kirche zu Rogau in Schlesien am 28. März 1813. Aufgenommen in die Sammlung "Leyer und Schwert".

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      Auf Wintzingerode folgte Blücher mit den Preußen, und waren die Russen von der Bevölkerung gut empfangen worden, so freute man sich jener doppelt, da man sie mit Recht als die Repräsentanten neu erstehender Ehre und Selbständigkeit des allgemeinen deutschen Vaterlandes ansah. Besonders erweckte gerade in dieser Beziehung das Erscheinen der Lützowschen Jäger den größten Enthusiasmus. Ein solches Korps aus lauter gebildeten, für nationale Freiheit glühend begeisterten jungen Männern hatte die deutsche Welt kaum je gesehen. Diese frischen Jünglinge schienen den Freiheitskämpfern des alten Griechenlands zu gleichen, denn wie jene zogen sie jung und heiter, schön und todesfreudig in den Kampf fürs Vaterland und seine Ehre. Man schwärmte laut für sie, und da sie nicht für die Sonderinteressen irgend eines deutschen Stammes, sondern für die allgemeine deutsche Sache streiten wollten, so fehlte es nirgends, und auch in Dresden nicht, an jungen Helden, die sich in ihre Reihen drängten.

      Unter diesen mochte der damals schon in weiten Kreisen bekannte und persönlich so beliebte junge Dichter Theodor Körner eine der glänzendsten Erscheinungen sein. Den sehe ich noch, wie er, Abschied nehmend, vor meinen Eltern stand. Seine schöne Gestalt im Schmuck der Waffen, der begeisterte Blick seines Auges, sein freundliches Wesen, sowie die gute Meinung, die jeder von ihm hatte, das alles machte in mir den lebhaftesten Eindruck, und dankbar empfand ich's, dass er auch mich in seine Arme schloss.

      Wilhelm von Kügelgen: Jugenderinnerungen eines alten Mannes. Eingeleitet u. hrsg. von Adolf Stern. Leipzig: Max Hesse o.J., S. 176f. Zweiter Teil. 7. Die Preußen und die beiden Ateliers. Abschnitt eingefügt.

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      Ernst Moritz Arndt:
      Erinnerungen aus dem äußeren Leben.

      Auch Goethe kam und besuchte mehrmals das ihm befreundete Körnersche Haus. Ich hatte ihn in zwanzig Jahren nicht gesehen; er erschien immer noch in seiner stattlichen Schöne, aber der große Mann machte keinen erfreulichen Eindruck. Ihm war's beklommen, und er hatte weder Hoffnung noch Freude an den neuen Dingen. Der junge Körner war da, freiwilliger Jäger bei den Lützowern; der Vater sprach sich begeistert und hoffnungsreich aus, da erwiderte Goethe ihm gleichsam erzürnt: "Schüttelt nur an Euren Ketten, der Mann ist Euch zu groß, Ihr werdet sie nicht zerbrechen."

      Ernst Moritz Arndts Werke. Kleine Auswahl in sechs Bänden. Hrsg. von Heinrich Meisner und Robert Geerds. Bd. V: Erinnerungen aus dem äußeren Leben. Leipzig: Max Hesse o.J. Hier S. 174f. Vgl. Ernst Moritz Arndt: "Meine Wanderungen und Wandlungen mit dem Reichsfreiherrn von Stein", in dem die Szene ähnlich geschildert wird. – Goethe hielt sich auf der Reise nach Teplitz vom 20. bis 25. April 1813 in Dresden auf.

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       Theodor Körner an Friedrich Schlegel.
      Teplitz, 28. Mai 1813.

      Goethe sehe ich oft, aber über das, was mich jetzt am meisten interessiert, lässt sich mit ihm nicht sprechen. Er ist zu kalt für den Zweck, um zu hoffen. Jede Entbehrung und Unruhe ist ihm daher ein zu kostbares Opfer. Um seine und vieler anderer Leute höhere Weisheit beneide ich niemanden.

      Goethe in vertraulichen Briefen seiner Zeitgenossen. Zusammengestellt von Wilhelm Bode. Bd. II: 1794-1816. Berlin und Weimar: Aufbau-Verlag 1979, Nr. 1828. – Goethe war vom 26. April bis 10. August 1813 zur Kur in Teplitz. An Christiane schreibt er am 21. Mai:

       

      Ohne die Equipage wäre hier nicht zu leben: Denn da man so nah am Kriegsschauplatz ist, dass man Nachts sogar manchmal die Feuerzeichen am Himmel sieht, wenn irgend ein unglücklicher Ort brennt, da man von lauter Flüchtlingen, Blessierten, Geängstigten umgeben ist, so sucht man gern in die Weite zu kommen.

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      Wilhelm von Humboldt an seine Frau.
      Weimar, 26. Oktober 1813.

      Allein die Befreiung Deutschlands hat noch bei ihm [Goethe] keine tiefe Wurzel geschlagen. Er glaubt zwar ernstlich daran, aber stellt mit vielen Umschweifen, unbestimmten Phrasen und Gebärden vor, dass er sich an den vorigen Zustand einmal gewöhnt habe, dass alles da schon in Ordnung und Gleis gewesen sei und der neue nun hart falle. Die Verheerungen der Kosaken, die wirklich arg sind, nehmen ihm alle Freude an dem Spaß. Er meint, das Heilmittel sei übler als die Krankheit; man werde der Knechtschaft los werden, aber zum Untergehn. Ich habe mich wenig darauf eingelassen, diese Dinge zu bestreiten; es kam mir mehr darauf an, es zu kennen und aus ihm zu hören. Übrigens sieht er's sehr locker und lose an. Die Weltgeschichte, meint er, habe auch diesen Spaß haben müssen ...

      Goethe in vertraulichen Briefen seiner Zeitgenossen. Zusammengestellt von Wilhelm Bode. Bd. II: 1794-1816. Berlin und Weimar: Aufbau-Verlag 1979, Nr. 1835.

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      Luise Seidler an Pauline von Schelling.
      Jena, 12. Dezember 1813.

      Von Goethe kann ich Dir wenig Erfreuliches mitteilen. Diese unruhigen Zeiten haben seine Behaglichkeit gestört, und das empfindet er übel und soll es auch wiederum empfinden lassen. Ich war neulich auch mittags bei ihm und empfand es doch auch etwas, ob er gleich die Güte selbst war ... , denn er war weniger lebhaft als sonst. Auch meinte er, man müsse sich auf alle Art zerstreuen, und er arrangiere jetzt seine Kupferstiche nach den Schulen; das sei Opium für die jetzige Zeit. Nimm dies, wie Du willst: mir war es leid, dass er für die jetzige Zeit, die freilich lastenvoll, aber doch überall groß und herrlich ist, Opium will. Auch meinte er, es sei unrecht von den Studierenden und Professors, mit in den Kampf ziehen zu wollen, da jetzt schon so viel geschehe, dadurch Wissenschaften gestört etc. etc. würden. Übrigens ließ er sich nicht weiter über die Sachen aus, aber dass er nicht dafür enthusiasmiert ist, beweist er doch auch, indem er seinem Sohn verweigert, sich unter die Freiwilligen zu stellen, der es wünscht und in kein gutes Licht durch sein Bleiben gesetzt wird.

      Goethe in vertraulichen Briefen seiner Zeitgenossen. Zusammengestellt von Wilhelm Bode. Bd. II: 1794-1816. Berlin und Weimar: Aufbau-Verlag 1979, Nr. 1841.

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      Wilhelm von Humboldt an seine Frau.
      Freiburg i. Br., 1. Januar 1814.

      Endlich hat sich doch also auch ein Schiller in Bewegung gesetzt! Goethen kann ich mir vorstellen. Er gehört durchaus zu den gleichgültigen Naturen für alles Politische und Deutsche. Egoismus, Kleinmütigkeit und zum großen Teil ganz gerechte Menschenverachtung, die man aber nur nicht so anwenden muss, tragen zusammengenommen dazu bei. Die Frau hält ihn ihrerseits auch in den erbärmlichsten Ansichten in dieser Rücksicht gefangen. Dabei hat er wirklich von Napoleon eine große Idee wenigstens gehabt und hat sie eigentlich noch. Denn auch die jetzige Epoche sieht er doch als eine Krise an, die ihn habe auch treffen sollen; um ihn daran zu versuchen. Wie der Sohn denken mag, wünschte ich ordentlich zu wissen. Ich konnte ihm indes auch keinen Enthusiasmus abmerken.

      Goethe in vertraulichen Briefen seiner Zeitgenossen. Zusammengestellt von Wilhelm Bode. Bd. II: 1794-1816. Berlin und Weimar: Aufbau-Verlag 1979, Nr. 1846. – Im ersten Satz ist Karl von Schiller gemeint, der zum Freiwilligenkorps eingerückt war. Vgl. auch den folgenden Brief.

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      Charlotte Schiller an Erbprinzessin Karoline.
      Weimar, 15. März 1814.

      Wenn ich nur wüsste, was ihm eigentlich abgeht! Über seinen Sohn habe ich manche Kämpfe. Ich finde es natürlich, dass der Vater in seinem Alter alles tut, um ihn nicht Militär werden zu lassen; es ist doch eigentlich die einzige Freude, die er von seinem häuslich ehelichen Leben hat. Und dann hat auch der Sohn nicht den eigenen Trieb. Da es den Vater glücklich macht und den Sohn nicht unglücklich, so gönne ich es ihnen. Und doch gibt es hier und da Menschen, die die Achseln zucken darüber. Karl hätte ich um keinen Preis, auch wenn ich darüber gestorben wäre, abgehalten, denn seine ganze Existenz, sein ganzes Wesen wäre zerknickt gewesen; er hätte melancholisch werden können. Aber da August selbst nicht den Trieb hatte, so bin ich des Vaters wegen froh, dass seine Neigungen mit dem Glück des Vater übereinstimmen.

      Goethe in vertraulichen Briefen seiner Zeitgenossen. Zusammengestellt von Wilhelm Bode. Bd. II: 1794-1816. Berlin und Weimar: Aufbau-Verlag 1979, Nr. 1857.

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      Karl Stehle, aus dessen Sammlung die hier wiedergegebenen Postkarten stammen, ist am 14. Juni 2013 verstorben. Seine Sammlung wurde in einem Katalog erfasst und vom Auktionshaus Gärtner in Bietigheim-Bissingen am 18. Oktober 2013 versteigert.

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