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Jutta Assel | Georg Jäger

Sagen-Motive auf Postkarten

Jakob Götzenbergers Freskobilder
in der Trinkhalle zu Baden-Baden

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Stand: Juli 2015

Trinkhalle in Baden-Baden 

Baden-Baden Trinkhalle. Verso: G. M. K. Nr. 7549. Unten rechts: a 9955. Gelaufen. Poststempel 1937.

Die Trinkhalle im Kurort Baden-Baden wurde nach Plänen von Heinrich Hübsch, einem Schüler des Karlsruher Architekten Friedrich Weinbrenner, 1829 bis 1842 rechterhand des Kurhauses erbaut. Die 90 Meter lange, offene Wandelhalle wird von 16 Säulen gestützt. Die Loggia ist ausgeschmückt mit den Freskobildern von Jakob Götzenberger, die Szenen aus Mythen und Sagen der Region illustrieren.

(Vgl. den Artikel "Trinkhalle Baden-Baden" in Wikipedia, der freien Enzyklopädie.)

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Gliederung

1. Illustrationen mit Bezugstexten
2. Kurzbiographie von Jakob Götzenberger
3. Rechtlicher Hinweis und Kontaktadresse

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1. Illustrationen mit Bezugstexten

Die Farbbilder und Texte sind folgenden Ausgaben entnommen:
* Schwarzwald-Sagen. 14 Künstlerkarten mit Bildern von F. J. Götzenberger. Mit einer Textbeigabe von M. Veith. Originale in der Trinkhalle zu Baden-Baden. Heidelberg: Kunstverlag Edm. von König o.J. – Die 14 Farbdrucke auf Postkarten sind diesem Mäppchen entnommen.
* Vierzehn Schwarzwaldsagen erzählt nach den Bildern von P. Götzenberger von M. Veith. (Die Originale befinden sich in der Trinkhalle von Baden-Baden.) Heidelberg: Kunstverlag Edm. von König 1927. Druckerei Winter Heidelberg. – Dieser Broschüre, die dem oben beschriebenen Mäppchen beilag, sind die Texte entnommen.

Der Kunstverlag von Edmund von König in Heidelberg hat die Sagenillustrationen auch auf Schwarz-Weiss-Postkarten vertrieben. Die hier wiedergegebenen Bilder in Schwarz-Weiß folgen jedoch folgender Ausgabe:
* Die Sagen der Trinkhalle zu Baden-Baden. 9. Aufl. Baden-Baden: Verlag von Friedrich Spies. Buch- Kunst- und Musikalien-Handlung Gernsbacherstraße 16. Ohne Jahresangabe.

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 Burkhard Keller von Yburg
 Der Mummelsee
 Die Nixe des Wildsees
 Die Engels- und die Teufelskanzel
 Der Grafensprung
 Burg Alt-Eberstein
 Fremersberg
 Die Geisterhochzeit zu Lauf
 Der Baldreit
 Die Felsen
 Burg Windeck
 Allerheiligen
 Hohenbaden
 Lichtenthal

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Einen Überblick über die Märchen- und Sagenmotive
im Goethezeitportal finden sie hier.

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2. Kurzbiographie
von Jakob Götzenberger

Jakob Götzenberger, geb. 4. November 1802 in Heidelberg und gestorben 6. Oktober 1866 in Darmstadt, war ein deutscher Historienmaler, der besonders durch Freskenzyklen bekannt wurde.

Götzenberger zählte zu den frühesten Schülern von Peter von Cornelius an der Düsseldorfer Akademie. Nachdem er 1825 die Ausmalung der Aula der Bonner Universität begonnen hatte, hielt er sich von 1828 bis 1832 in Italien auf, um dort die Kartons zu den Hauptbilder zu zeichnen, und widmete sich anschließend drei Jahre, gemeinschaftlich mit Karl Hermann und Ernst Förster, der Ausführung der Bonner Fresken. In diesem ersten monumentalen Werk einiger Düsseldorfer Schüler von Cornelius fiel ihm von den figurenreichen Darstellungen der vier Fakultäten der Hauptanteil an den Wandbildern der Philosophie und Jurisprudenz zu.

Vgl. Goethes Urteil zu dem Freskenzyklus im Gespräch mit Ernst Förster am 6. November 1825. (Johann Wolfgang Goethe: Briefe, Tagebücher, Gespräche. Eingerichtet von Mathias Bertram [Digitale Bibliothek; 10] 2. Ausgabe. Berlin: Directmedia 2000, S. 30.404-30.407.)

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1844 schmückte Götzenberger (mit Johann Baptist Heinefetter) die Loggia der Trinkhalle in Baden-Baden mit Fresken nach Sagen und Mythen des Schwarzwaldes aus (gestochen von E. Wagner in 14 Blättern, Darmstadt 1859). Sein Konkurrent um diesen Auftrag war Moritz von Schwind, der für die Trinkhalle als Mittelstück des von ihm geplanten Rheinsagenzyklus bereits seinen "Vater Rhein" im Karton fertiggestellt hatte. Wegen sehr hoher Honorarforderung (32.000 fl., im Vergleich zu Götzenbergers Voranschlag von 6.000 bzw. zu den schließlich ausbezahlten 8.000 fl.) erhielt er den Auftrag zu seiner großen Frustration jedoch nicht.

Götzenberger wurde 1833 zum badischen Hofmaler und 1845 zum Galerieinspektor in Mannheim ernannt, legte diese Stelle in Folge persönlicher Verfehlungen jedoch nieder und verließ Deutschland. Er lebte von nun an in England, wo er als Bildnis- und Freskomaler tätig war und für Adelsschlösser große Aufträge übernahm. In London schmückte er das große mittlere Atrium in Bridgewater House, den Palast des Earl of Ellesmere sowie Northumberland House, den Sitz des Herzogs von Northumberland, mit Wandbildern.

Quellen: Artikel zu Jakob Götzenberger in der "Allgemeinen Deutschen Biographie, im "Allgemeinen Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart" (Thieme-Becker) und in Wikipedia, der freien Enzyklopädie.

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Zu Schwind vgl. Otto Weigmann: Briefe Moritz von Schwinds an Ernst Förster. In: Die Rheinlande, Jg. 16, H. 6, Juni 1916, S. 205-214. Hier S. 209. | Friedrich Haack: M. v. Schwind (Künstlermonographien; 31) Bielefeld u. Leipzig 1924, S. 80-84. | Moritz von Schwind. Meister der Spätromantik. Ausstellungskatalog. Hg. von der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe. Ostfildern-Ruit: Hatje 1996, S. 169f. mit Abbildung des "Vater Rhein".

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3. Rechtlicher Hinweis und Kontaktadresse

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Kontaktanschrift:
Prof. Dr. Georg Jäger
Ludwig-Maximilians-Universität München
Institut für Deutsche Philologie
Schellingstr. 3
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E-Mail: georg.jaeger07@googlemail.com

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