Körners Schrifstellerei. Fig. 1. stellet für den Briefträger welcher Göschen Körners Antwort zum Druken in die Thalia bringt. Ersterer springt freudig dem Boten entgegen, mit den Worten "Endlich einmal!" und wirft in der Hast den Stuhl um. Fig. 2. ist der Sezer über den Druken begriffen, und ein Junge trägt den nassen Korrekturbogen weg. Fig. 3 wird der Brief rezensirt. Man sieht dem Kritikus seinen Enthusiasmus an, selbst sein Hund scheint über diese ungewöhnliche Erscheinung erschroken. Er verspricht dieser Schrift in seiner Rezension die Unsterblichkeit, die sie auch, troz dem kleinen Unfalle auf Fig. 4. würklich erhält. — — — — — — — — — — — — Fig. 5 zeigt Körnern wie er an dieser Antwort schreibt. Man mus nicht glauben als ob durch Irrthum diese Figur die lezte sei; vielmehr scheint ein mistischer Sinn in diesem Anachronismus zu seyn. Die nachdenkende himmelanblikende Gestalt des Sizenden ist vortreflich. Erläuterungen: "Auf Schiller's Anregung versuchte sich auch K[örner] in schriftstellerischer Thätigkeit. Aber ob er gleich an Gedanken und Plänen keinen Mangel hatte und sich wohl getraute manchen guten Kopf zur Ausarbeitung derselben anzustellen, er selbst brachte verhältnißmäßig nur wenig zu Stande. Einige kleine Aufsätze ästhetischen Inhalts erschienen in Schiller's Zeitschriften, der Thalia und den Horen und wurden 1808 mit einigen neuen Aufsätzen unter dem Titel >Aesthetische Ansichten< bei Göschen herausgegeben." (Fr. Jonas, Artikel Christian Gottfried Körner, ADB, Bd. 16, S. 708-712. Hier S. 710.) | Georg Joachim Göschen (1752-1828), Leipziger Verleger. Körner war ein finanzieller Geschäftspartner von Göschen und vermittelte, gemeinsam mit Ludwig Ferdinand Huber, den Kontakt zu Schiller. Vgl. Stephan Füssel: Schiller und seine Verleger, Frankfurt a.M. und Leipzig: Insel Verlag 2005, Kap. 5 "Eine Gelegenheit, Schillern einen Freundschaftsdient zu erweisen". Körner und Göschen bewegen Schiller zum Umzug nach Leipzig. |