goethe


Franz Pforr
Zeichnungen zu Goethes
"Götz von Berlichingen"

Bruder Martin und Götz

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Oben links: Bruder Martin und Götz. Entwurf (Wien 1809/10). Bleistiftzeichnung. Höhe: 19,7; Breite: 14,1 cm. | Oben rechts: Dass. Wien 1810. Bleistift-Umriss. Höhe: 21,5; Breite: 13 cm. | Unten links: Dass. Übertragung in Großformat. Höhe: 30; Breite: 20,6 cm. | Unten rechts: Dass. Letzte Ausführung (Rom 1811). Bleistiftzeichnung mit Binnenmodellierung. Höhe: 20,1; Breite: 14,1 cm.

Akt I.
Herberge im Wald.

MARTIN. Ich bitt um Euren Namen.
GÖTZ. Verzeiht mir. Lebt wohl!
(Er reicht ihm die linke Hand.)
MARTIN. Warum reicht ihr mir die Linke? Bin ich die ritterliche Rechte nicht wert?
GÖTZ. Und wenn Ihr der Kaiser wärt, Ihr müßtet mit dieser vorlieb nehmen. Meine Rechte, obgleich im Kriege nicht unbrauchbar, ist gegen den Druck der Liebe unempfindlich: sie ist eins mit ihrem Handschuh; Ihr seht, er ist Eisen.
MARTIN. So seid Ihr Götz von Berlichingen! Ich danke dir, Gott, daß du mich ihn hast sehen lassen, diesen Mann, den die Fürsten hassen und zu dem die Bedrängten sich wenden! (Er nimmt ihm die rechte Hand.) Laßt mir diese Hand, laßt mich sie küssen!
GÖTZ. Ihr sollt nicht.
MARTIN. Laßt mich! Du, mehr wert als Reliquienhand, durch die das heiligste Blut geflossen ist, totes Werkzeug, belebt durch des edelsten Geistes Vertrauen auf Gott!

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